Allergische Reaktionen der neueren intravenösen Eisenpräparate sind selten

Kennedy NA et al. A systematic literature review and meta-analysis of the incidence of serious or severe hypersensitivity reactions after administration of ferric derisomaltose or ferric carboxymaltose. Int J Clin Pharm 2023 Apr 3. doi: 10.1007/s11096

Eine ganz aktuelle Meta-Analyse hat nun die schwereren Hypersensitivitätsreaktionen der verfügbaren intravenösen Hochdosis-Eisenpräparaten in einer Meta-Analyse herausgesucht und bewertet. Die internationale Autorengruppe konnte mit Stand 2020 15 RCTs (n=10 467) einschließen.

Die Verwendung des Ausdrucks „Hypersensitivität“ in dieser Studie fasst alle Arzneimittelreaktionen mit allergisch oder anaphylaktoiden und anaphylaktischen Reaktionen auf ein Medikament zusammen.

Die Inzidenz schwerer oder ernster Hypersensitivitätsreaktionen war mit 1,08% bei Feroxycarbomaltose (FCM) und 0,14% für Feroderisomaltose (FDI) gering, bei beiden Präparaten traten ernste oder schwere allergische Arzneimittelreaktionen sehr selten auf.

Der Analyse zugrundeliegend waren allerdings nur 2 direkte Vergleichsstudien, sondern meist Anwendungsbeobachtungen/RCTs zur Sicherheit und Effektivität der beiden Präparate im Vergleich zu anderen oralen und intravenösen Eisenpräparaten oder der Standardtherapie. Die Autoren der RCTs wurden zu den Originaldaten angefragt, bzw. bei fehlender Antwort die FDA-Datenbank für die Arzneimittelzulassung MedDRA. Datenbank ausgewertet (FCM n= 2683, FDI n= 3474). Die Dosis für FCM war 750mg. Ernste oder schwere anaphylaktoide Reaktionen wurden nach der Kategorisierung der MedDRA nach Art der anaphylaktischen Reaktion (Gruppen A-D). Gruppe A bezeichnet allgemeine , B respiratorische, C dermatologisch exanthematöse und D kardiovaskuläre Hypersensitivitäten.

 

Die Odds Ratios für eine ernste oder schwere Reaktion war insgesamt (OR 0,13 (95%CI 0,05-0,34) und in der Kategorie respiratorischer Reaktionen (OR 0,10 (95%CI 0,02-0,42) signifikant unterschiedlich. Damit traten unter Eisenderisomaltose weniger allergische Reaktionen auf.

Einschränkend muss gesagt werden, dass die zugrundeliegende Datenbasis größer sein könnte und die Studie von der Pharmafirma finanziert wurde, die Derisomaltose vertreibt. Damit hat sie den Geschmack der wirtschaftlich-strategischen Publikation. Eigentlich schade, wo sie doch die Chance gehabt hätte, als neutrale und positive Studie zur Sicherheit der beiden Hochdosispräparate zu gelten.

 

Pubmed

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Für Sie gelesen von Th. Frietsch

 

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