Consensus Statement zum Anämiemanagement von chirurgischen Patienten
Shander A. et al. Recommendations From the International Consensus Conference on Anemia Management in Surgical Patients (ICCAMS). Ann Surg 2023;277:581–590
Nach der wegweisenden Consensuskonferenz zum Patient Blood Management in Frankfurt vor 5 Jahren sind nun aktuellere Empfehlungen mit Bezug zum Anämiemanagement von einer internationalen Expertengruppe in der beachteten Zeitschrift Annals of Surgery publiziert worden.
Diese virtuelle Konsensuskonferenz von PBM-Experten zum Anämiemanagement vor Operationen belegt die zugrundeliegende Evidenz im Nachgang zu den Empfehlungen belegt und begründet sie. Transparent wird die beeindruckend effektive Form der Organisation und Evidenzbewertung im Expertenkreis in der Methodik angegeben. Sie enthält folgende Ergebnisse:
Empfehlungen zum
Screening
Behandlung:
Präoperative Anämietherapie:
* Zur Behandlung der präoperativen IDA sollte eine Eisentherapie durchgeführt werden, sofern keine Kontraindikation besteht. * IV-Eisen ist bei der präoperativen IDA dem oralen Eisen vorzuziehen. * Eine präoperative orale Eisentherapie sollte so früh wie möglich begonnen werden. * Eine präoperative IV-Eisentherapie sollte so früh wie möglich begonnen werden. * Die Verabreichung von intravenösem Eisen wird im Allgemeinen gut vertragen und erhöht das Infektionsrisiko des Patienten nicht. Erythropoetintherapie: * ESAs spielen eine Rolle bei der präoperativen Behandlung von Anämie in der Chirurgie. * Wenn ESAs verwendet werden, sollte zusätzlich Eisen verabreicht werden. * Wenn ESAs verwendet werden, sollte eine postoperative prophylaktische Behandlung von Thromboembolien in Betracht gezogen werden.
Perioperative Transfusion:
Eine Erythrozytentransfusion zur Behandlung von Anämie erhöht das Risiko. Das Zusammenspiel von Anämie und Erythrozytentransfusion trägt zu schlechten Ergebnissen bei. Transfusionen und Anämie stellen Sicherheitsbedenken dar. Eine Erythrozytentransfusion kann bei schwerer, symptomatischer postoperativer Anämie in Betracht gezogen werden, wenn der klinische Bedarf nicht gedeckt werden kann Volumenersatz oder hämatinöse Medikation allein.
Postoperative Anämie:
Die Behandlung einer postoperativen Anämie sollte vor der Entlassung beginnen.
Insgesamt eine wichtige Neu- Beurteilung in der sich rasch verändernden Publikationslage zur präoperativen Anämie.
Für Sie gelesen von Th. Frietsch