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Autor Thema: Einhaltung von Anweisungen
mmuehl
ist neu hier
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ID # 430


  Erstellt am 28. November 2017 18:53 (#1)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
In der neuen Richtlinie steht:
"Die Einhaltung der Anweisungen (z. B. Temperatur der Lagerhaltung, Transportzeiten, Handhabung der Blutprodukte durch das Pflegepersonal bei der Transfusionsvorbereitung) ist regelmäßig zu kontrollieren. Diese Kontrollen sind zu dokumentieren."
Wie Kontrolliert und dokumentiert man die Kontrollen der Transportzeiten?
In unserer Klinik gibt es eine Dienstanweisung, dass Blutprodukte unverzüglich und direkt, ohne Umwege auf die Station zu bringen sind. Dies ist im Maximalfall vielleicht 5 Min. Wie soll in diesem Bereich eine Kontrolle mit Dokumentation aussehen?
Für mich bleibt auch unklar, was damit gemeint ist, dass die ?Handhabung der Blutprodukte durch das Pflegepersonal bei der Transfusionsvorbereitung regelmäßig zu kontrollieren ist?. Wer kontrolliert wen und wie oft, in Theorie oder Praxis? Soll jede Pflegekraft auf der Station kontrolliert werden? Auf Stationen, die nur ganz wenig transfundieren (z. B. Neurologie, Kardiologie) ist das gar nicht umsetzbar. Außerdem bereiten auf den Stationen sehr oft die Ärzte die Transfusionen vor. Wie soll man das also umsetzen?

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Dr. Michaela Mühl

Beiträge: 5 | Mitglied seit: August 2017 | IP-Adresse: gespeichert
tfrietsch
Supermoderator
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ID # 24


  Erstellt am 29. November 2017 16:14 (#2)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Liebe Frau Kollegin Mühl,
Sie sprechen einen bisher nicht kontrollierten Bereich der Hämotherapie an. Wir sind eigentlich zufrieden mit dieser neuen Richtlinien-Empfehlung. Wir haben insbesondere im Fehlerregister der IAKH immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die bloße Dienstanweisung nicht genügt, um einen bis dato gängigen Prozess in seiner Qualität zu verbessern oder den Prozess in seiner praktischen Ausführung so zuverlässig zu regeln, dass man von einer Kontrolle absehen könnte.
Ich denke, dass man sich hier übergangsweise auf Stichproben beschränken kann, bis die elektronische Transportkontrolle eingeführt ist, die es erlaubt, jeden Transport von Blutbank oder Labor in den OP oder auf Station zu dokumentieren. Kontrollieren sollten das TV, TB oder QB. Auf jeden Fall sollte in der Ausgabebestätigung, die vom Abholer unterschrieben werden muss, eine Uhrzeit des Verlassens der Blutbank stehen. Die Ankunft auf Station ist das Problem, bis der Zeitpunkt der Transfusion auch wieder mit Uhrzeit in der Patientenakte dokumentiert sein sollte. Idealerweise sollte die Station ein Begleitdokument der Blutprodukte führen, worauf der Zeitpunkt des Empfangs, die Personalkraft, die Lagerungsdauer und -art für jedes Blutprodukt aufgeführt und dokumentiert wird. Diese wird nach Transfusion oder Vorwurf der Konserve wieder an die Blutbank zurückgesendet.
Die IAKH entwirft gerade Musterdokumente zur Prozessbegleitung und Dokumentation, die sie dann im Mitgliederbereich unter HANDREICHUNGEN herunterladen können.

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Prof Dr. med. Thomas Frietsch
1. Vorsitzender der Interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft
für Klinische Hämotherapie IAKH e.V.
Anästhesiologie und Intensivmedizin
Universitätsmedizin Mannheim

Beiträge: 331 | Mitglied seit: Dezember 2003 | IP-Adresse: gespeichert



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