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Author | Topic: Bedsidetest FFP |
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umartens ist neu hier ![]() ID # 739 |
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Bei der Transfusion von Plasma (FFP) ist laut Richtlinie Hämotherapie kein Bedsidetest vorgeschrieben. Nur bei Neugeborenen, wenn nicht ausschließlich AB-Plasma verwendet wird, wird er gefordert (s. 4.12.2).
Der Bedsidetest dient grundsätzlich der Bestätigung der zuvor bestimmten AB0-Blutgruppenmerkmale des Empfängers, ist also quasi als letzte Absicherung zur Vermeidung einer AB0-inkompatiblen Transfusion zu sehen. Die bei einer FFP-Transfusion transfundierten regulären AB0-Antikörper, könnten im Falle eine AB0-Inkompatibilität (z.B. 0-Plasma auf A-Patienten) erheblichen Schaden an den Patientenerys anrichten (Hämolyse). Auch wenn von einem gewissen Verdünnungsfaktor auszugehen ist, da ein Präparat mit 300 ml "nur" ca. 7% des Patientenblutes ausmacht, würde es m.E. durchaus Sinn ergeben, den Bedsidetest vor FFP-Transfusionen (gerade, da ja durchaus mehr als 1 Präparat transfundiert werden sollte) nicht nur als fakultativ sondern im Sinne der Patientensicherheit als verpflichtend anzugeben. Wie schätzen Sie den Sachverhalt ein und wie wird es in anderen Kliniken gehandhabt? Besten Dank im Voraus und herzliche Grüße ----------------------- Ulrike Martens, Koordinatorin Transfusionswesen, Westküstenkliniken Brunsbüttel u. Heide gGmbH |
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Albrecht Leo ist neu hier ![]() ID # 741 |
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Die Richtlinien Hämotherapie sehen in einem bestimmten Fall für die Gabe von FFP durchaus einen Bed-Side-Test vor: 4.9.2.1: Unmittelbar vor der Transfusion von EK, GK und bei Plasmaaustausch-Therapie...
Damit ist festgelegt, dass bei der Gabe größerer Plasmamengen ein Bedsidetest vorzunehmen ist, denn dann steigt das Risiko einer Hämolyse durch die Minorinkompatibilität deutlich an. Ich selbst handhabe es so, dass ich bei >= 5 FFP einen Bedsidetest vornehme. Zur Analogie der Situation verweise ich auch auf die Regel bei der Gabe von TK, 4.10.3.2, hier sollte bei einem KG < 25 kg eine minorinkompatible Gabe vermieden werden. Ein TK enthält ca. 200-300 ml Plasma. Rechnet man das hoch auf einen Erwachsenen (soweit das zulässig ist) von 75 kg KG, dann sollten nicht mehr wie 600-900 ml Plasma minorinkompatibel verabreicht werden, sprich 2-3 FFP (Allerdings wäre hier dann auch noch zu ergänzen, dass TK heute mehrheitlich zu 2/3 Additivlösung sind). Die Durchführung des Bedsidetests steht heute generell zur Debatte, siehe den aktuellen AM-Bericht des PEI: https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/DE/newsroom/bulletin-arzneimittelsicherheit/2025/2-2025.pdf?__blob=publicationFile&v=4 In GB ist die Rate an AB0-Verwechslungen trotz Nichtdurchführens des Bedsidetests nicht höher im Vergleich zu D. Ich habe auch nie verstanden, warum bei Gabe von EK der Blutgruppe Null überhaupt ein Bedsidetest vorzunehmen ist. Albrecht Leo Blood banker, Heidelberg |
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