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Author | Topic: TB ohne Facharzttitel |
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eisert ist neu hier ID # 211 |
Posted on January 25, 2011 08:38 PM (#1)
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Guten Tag,
bei uns (Krankenhaus der Regelversorgung) ist aktuell folgendes Problem aufgetreten: der bisherige Transfusionsbeauftragte der Inneren Klinik wird uns in einigen Monaten wegen Praxisübernahme verlassen und die Position des TB müsste neu besetzt werden. Laut Richtlinien ist dafür u. a. zwingend die Facharztqulifikation einer transfundierenden Disziplin erforderlich. Leider ist das Interesse der in Frage kommenden Oberärzte gleich null (im wesentlichen "keine Zeit" wegen Arbeitsüberlastung und diverser Nebenaufgaben). Allerdings gibt es eine sehr durchsetzungsfähige und motivierte Person in fortgeschrittener Weiterbildung, allerdings erst mit geplanter FA-Prüfung im Jahr 2012... Ist es unter diesen Bedingungen ratsam bzw. überhaupt möglich, einen TB trotz formaler Mängel zu bestellen oder sollte unter allen Umständen der juristisch sichere Weg eingeschlagen werden? ----------------------- AE |
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Schanzst kommt regelmäßig her ID # 8 |
Posted on January 26, 2011 11:25 PM (#2)
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Facharzt Status muss er nicht, aber Facharzt Standard sollte der Kollege schon haben. Dann kann ich die Abweichung von den Richtlinien begründen und nach dokumentierten Beschluss der Transfusionkommision und des Trafu-Verantwortlichen ihn einsetzen (Kurs vorrausgesetzt).
Aber ist man den nach 4 Jahren in der Innere schon so weit? Oder bringt der Kollege Erfahrungen aus einem anderen Fachgebiet mit? Macht er schon alleine ohne Oberarzt die ITS und Gastroenterologie? Wie sieht es mit weiterer Qualifikation aus, hatt er vieleicht schon mal Labor gemacht? Und wie wird ihm diese Facharzt-Aufgabe vergütete? Oder kriegt er wenigstens mehr Zeit für Weiterbildungen? Nutzen Sie nicht das Angagement eines vielleicht guten Weiterbildungsassistenten aus. Entweder er übernimmt und lässt aber alles schleifen oder er arbeitete sich ohne Anerkennung ins Burnout (Wer hört schon auf einen Assi?). Ausbildung sollte Vorrang vor Administrativen Aufgaben haben. Und was ist 2012 wenn er dann Facharzt ist und sich niederlässt oder in einer anderen Klinik eine Subspezialisierung anfängt oder gar dort Oberarzt wird. Dann fängt das ganze wieder von vorne an ohne Kontinuität. Wenn die Oberärzte überlastete sind sollte man schauen ob da was an den nicht ärztlichen Dienst abgegeben werden kann oder noch einen Facharzt einstellen. Überlastete Oberärzte bilden übrigens auch kaum aus. ----------------------- St. Schanz Anästhesie und Notfallmedizin, Bluttransfusionswesen Loßburg Schömberg |
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eisert ist neu hier ID # 211 |
Posted on January 27, 2011 08:31 AM (#3)
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Besten Dank für die prompte Antwort,
ohne eine Grundsatzdiskussion bezüglich personeller und materieller Ressourcen in der aktuellen Medizinlandschaft beginnen zu wollen: leider wird das Dilemma bezüglich vorgeschriebener und eigentlich notwendiger Dinge und der Verfügbarkeit derselben insbesondere für kleinere KHs in nicht so ganz atraktiven Gegenden wahrscheinlich weiter zunehmen... --- ----------------------- AE |
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Schanzst kommt regelmäßig her ID # 8 |
Posted on January 27, 2011 12:30 PM (#4)
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Ich kenne dieses Problem auch aus meinen kleinen 120 Betten Haus.
Aber wenn ich eines aus der Transfusionsmedizin gelernt habe ist es dass die Qualität an allen Stellen zu jeder Zeit gleich gut sein sollte. Auch in einem kleinen Haus. Zum Wohle unserer Patienten. Das wäre gelebtes QM und nicht der Papiertiger den wir auf der Homepag ausstellen. Dazu muss man definieren was geht und was nicht. Was sind die Aufgaben des Transfusionsbeauftragten: Unterweisung von neuen Kollegen (das muss ein Oberarzt sowieso tun), Teilnahme an der Transfusionkonferenz (im kleinen Haus vieleicht 2 x Jahr 2 Stunden) und Ansprechpartner für Transfusionsprobleme und Gerinnung in der Abteilung zu sein (wenn mann was wissen will fragt man ja sowieso einen Oberarzt). Ich denke das kann man als Oberarzt schon hinkriegen. ----------------------- St. Schanz Anästhesie und Notfallmedizin, Bluttransfusionswesen Loßburg Schömberg |
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fleiter kommt regelmäßig her ID # 107 |
Posted on February 02, 2011 10:59 AM (#5)
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Die Sinnhaftigkeit der Richtlinien mag ja an mancher Stelle diskussionswürdig sein, was die Qualifikation von TB und TV anbelangt ist das sicher nicht so. Es ist ein Facharztstatus gefordert, und auch wenn man eine andere Besetzung der TB Stelle begründen kann, ist davon nur abzuraten. Es ist fachliche Erfahrung und auch ein Standing gegenüber den Kollegen erforderlich, weshalb die geforderten Qualifikationen dringend einzuhalten sind.
----------------------- Dr. med. Birgit Fleiter Ärztin für Transfusionsmedizin, Hämostaseologie MVZ Dr. Stein+Kollegen Mönchengladbach |
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Rombeck kommt regelmäßig her ID # 228 |
Posted on July 14, 2011 10:09 PM (#6)
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Guten Tag,
vielleicht darf ich Ihnen in diesem Zusammenhang aus meinem Haus eine kleine Anekdote präsentieren (Original-Email eines TB, der sein Amt abgeben möchte - die Namen wurden allerdings entfernt...): "Eigentlich war Frau A. vorgesehen, da sie Erfahrung auf diesem Gebiet hat und auch die Fortbildung letztes Jahr gemacht hat. Aber ein TB muss ja Facharzt sein, so dass wir an eine Kombi aus Frau C. (Fachärztin mit Interesse) und Frau A. (Assistentin mit Erfahrung) gedacht haben. Beide sind interessiert und unser Chef Hr. Dr. X. wäre damit einverstanden. Denken Sie diese Kombi wäre möglich? Frau C. müsste natürlich die Fortbildung dann noch machen." Meine Antwort lautete: "Hallo Herr B., Das ist eine interessante Idee, ist aber dennoch nicht zulässig. (Sonst könnte man ja auch zwei TB aus den beiden machen) Wann wird denn Frau A. Fachärztin? Mit freundlichen Grüßen" Realsatire in der Hämotherapie. Mit freundlichen Grüßen Andres Rombeck ----------------------- Dr. Andres Rombeck Transfusionsverantwortlicher ABS-Experte (DGKH) Leitender Arzt Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie GFO-Kliniken Niederrhein St. Vinzenz Hospital Dinslaken 02064 - 44 1152 (Sekretariat) |
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