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Autor Thema: Eigenkontrolle
Kretschmer
kommt regelmäßig her
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ID # 13


  Erstellt am 21. April 2006 11:29 (#1)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail   HP HP
Wir arbeiten seit vielen Jahren mit dem Ortho AutoVue, jetzt auch mit Innova und sind die aufwändige Abarbeitung, Dokumentation und Kontrolle der richtigen Abarbeitung und Dokumentation der Fälle mit isoliert (AKS neg, SVP neg)
positiven Eigenkontrollen leid (20-50% der Patienten).
Derzeit verfolgen wir Patienten mit Reaktionsstärke >=2 und solche mit Sprung in der Reaktionsstärke: ggf. Erys waschen, DAT im Diamed Gelsystem, bei positivem DAT und Transfusionsanamnese ggf. Elution...Warum nicht ganz auf die Eigenkontrolle verzichten, wenn ansonsten alles
unauffällig ist, mit dieser Frage brachte mich meine Kollegin aus der Fassung. Vorgeschrieben ist die Eigenkontrolle nicht, für mich war sie immer unverzichtbar, sie gehörte zur initialen Beurteilung dazu, jedoch muss ich aus vielen Jahren Erfahrung zugeben, dass wir nur einen einzigen Fall hatten (Anti-Jk(a)), der ausschliesslich im Eluat erkannt wurde. Aufwand und Benefit stehen eigentlich nicht mehr in vernünftigem Verhältnis. Was meinen Sie? Das
Technical Manual der AABB hält nichts von der Eigenkontrolle.
Verfasser: Nicht genannter Kollege

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V. Kretschmer

Beiträge: 401 | Mitglied seit: September 2003 | IP-Adresse: gespeichert
Kretschmer
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ID # 13


  Erstellt am 21. April 2006 15:05 (#2)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail   HP HP
Die häufig positiven Eigenansätze im Rahmen der Gelzentrifugation sind tatsächlich ein echtes Problem. Allerdings sehe ich im Moment keine Lösung. Sie wegzulassen, finde ich im Hinblick auf den Nachweis von Autoantikörpern und Alloantikörpern bei verzögerten hämolytischen Transfusionsreaktionen sowie ihren Aussagewert als negative Kontrolle nicht sinnvoll. Wir haben in 4,5 Jahren durch Nachuntersuchung der Eluate im Capture R 24 Anti-Jk, davon etwa die Hälfte mit verzögerter hämolytischer Transfusionsreaktion (VHTR)und einen Fall mit akuter intensivpflichtiger AHTR nachgewiesen, wo die Ak definitiv nicht mit der Gelzentrifugation im Serum nachweisbar waren. Hätten wir in den 24 Fällen auf die Nachuntersuchung verzichtet, wäre es möglicherweise bei der nachfolgenden Transfusion zu aktuen HTR gekommen. Wichtig ist allerdings, die Eigenkontrolle richtig durchzuführen und nicht immer alle Untersuchungen anzuschließen. Die Eigenkontrolle wird meist mit einer zu dichten Suspension durchgeführt, was besonders beim BioVue zu unspezifisch positiven Ergebnissen führt. Nativblut oder angeronnene Proben machen solche Probleme öfter, man solte also EDTA Blut verwenden. Bei Positivität eines Eigenansatzes sollte erst einmal der direkte Coombstest (DCT) gemacht werden. Wenn er positiv ist, kann man weitere Untersuchungen auf Fälle mit unklarer Anämie, Hämolyse und solche, bei denen Transfusionen vorausgegangen sind, beschränken. Wenn bei letzteren der DCT schon mal positiv war, ist die weitere Untersuchung im Falle dass zwischenzeitlich transfundiert wurde, eigentlich trotzdem angezeigt. Die weitere Untersuchung besteht im wesentlichen in der Elution und der Untersuchung des Eluats im Suchtest, wobei der Capture R-Test offensichtlich für die Untersuchung von Eluaten am empfindlichsten ist. Ich gebe aber zu, dass auch wir täglich 2 bis 4 positive Eigenkontrollen haben, die wir zu 3/4 weiter untersuchen, meist ohne dass wir etwas Relevantes finden, sodass wir auch dadurch genervt sind, aber wir sehen keine andere Lösung im Moment. Wollen Sie in 1 auf 3000 bis 4000 Transfusionen eine VHTR hinnehmen, die vereinzelt auch schwer verlaufen kann? Außerdem bin ich froh, wenn im Notfall eine Serie von Kreuzproben mit Spenderery positiv wird, und die Eigenkontrolle ist dann gleichermaßen positiv, sodass ich dann mit geringeren Bedenken im Notfall die Blutkonserven geben kann, weil dann die Eigenkontrolle als negative Kontrolle fungiert, und ich unspezifische oder Autoantikörper vermuten kann. Apropos, haben Sie schon mal darüber nachgedacht, wie oft die Kreuzproben negativ sind, und trotzdem werden sie durchgeführt.

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V. Kretschmer

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