IAKHforum IAKHforum
Register | FAQ | Search | Who is online? | Member list | Today's posts | Login



Author Topic: FFP Gabe unter 10ml/kg KG sinnvoll?
Schanzst
kommt regelmäßig her
****
ID # 8


  Posted on January 17, 2009 05:28 PM (#1)  |  Quote Quote   PM PM   E-mail E-mail
Die Gabe von 1 ml FFP/kg KG sollen den Quick oder Faktoren um 1% bzw 1IE anheben, so das eine wirkliche Gerinnungsverbesserung erst bei der Gabe von mindesten 10 ml/kg KG zu erwarten ist.

Jetzt setz ein Chirurg bei Marcumarpatienten z.B. 2 FFP = 500ml = 6-8ml/kg KG intaoperativ ein und behauptet das er während des Einlaufens der Präparate klinisch eine evidente Gerinnungsverbesserung im OP Situs hat, die mit Ende der Transfusion wieder verschwindet und dann auch im Labortest nicht nachweisbar ist.

Ist das Selbstberuhigung oder haben auch andere diese Beobachtung gemacht? Kommt es nach Transfusion zu einer extravasalen Umverteilung, die dies erklären könnte? Wie ist das Verteilungsvolumen von Gerinnungsfaktoren?

-----------------------
St. Schanz
Anästhesie und Notfallmedizin, Bluttransfusionswesen
Loßburg Schömberg

Posts: 141 | Member since: July 2003 | IP address: saved
mloesch
kommt regelmäßig her
****
ID # 16


  Posted on January 19, 2009 09:10 PM (#2)  |  Quote Quote   PM PM   E-mail E-mail
Sehr geehrter Herr Schanzst,
Die Gabe von 2 Einheiten FFP an einen normalgewichtigen Erwachsenen ist keine sinnvolle hämotherapeutische Maßnahme. Eine Reversierung der Marcumar-Wirkung bei Dringlichkeit gelingt sicherer mit PPSB. Nach intravenöser Gabe von Gerinnungfaktoren (z.B. PPSB) kommt es zu (extravasalen) Umverteilungsvorgängen. So können Erhaltungsdosen von PPSB etwa die Häfte der Initialdosis betragen. Genau pharmakokinetische Daten kann ich ad hoc nicht beitragen.
Mit freundlichen Grüßen
M. Loesch

-----------------------
M. Loesch
QBH - Vivantes/Berlin

Posts: 26 | Member since: October 2003 | IP address: saved
Schanzst
kommt regelmäßig her
****
ID # 8


  Posted on January 20, 2009 05:49 PM (#3)  |  Quote Quote   PM PM   E-mail E-mail
Danke für die Antwort.
Nochmals zur besseren Verständlichkeit: Ziel der Therapie des Operateurs ist nur ein kurzfristiger hämostyptischer Effekt, nicht die komplette Reversierung der Marcumarwirkung. Hier besteht berechtigterweise von Seiten des Operateurs die Angst vor thromboembolischen Ereignissen, die Antikoagulation hat ja eine Indikation. Auch die Chirurgen haben mitlerweile gelernt kleine periphere Eingriffe unter Antikoagulation durchzuführen. Im spezielen Fall eine Radiusplatte.

-----------------------
St. Schanz
Anästhesie und Notfallmedizin, Bluttransfusionswesen
Loßburg Schömberg

Posts: 141 | Member since: July 2003 | IP address: saved



| IAKH | Board rules | Privacy policy


Tritanium Bulletin Board 1.8
© 2010–2021 Tritanium Scripts


Site created in 0.031061 seconds
Processed 17 files
gzip compression disabled
2289.45 KiB memory usage