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Autor Thema: Extrakorporaler Kreislauf und Protein-C-Mangel
krausbauer
ist neu hier
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ID # 62


  Erstellt am 20. März 2005 18:40 (#1)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Bei Patienten mit Protein-C-Mangel bestehen unsere Herzchirurgen nach dem extrakorporalen Kreislauf auf ein Weglassen der Antagonisierung der Heparinwirkung durch Protamin, da sie um die Durchgängigkeit ihrer Bypässe fürchten. Das hat natürlich einen entsprechenden Anstieg der Transfusionsrate postoperativ zur Folge. Bislang haben wir uns auf eine halbe Dosis des Protamins geeinigt.
Welches Vorgehen ist zu empfehlen?

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Dr.Uwe Krausbauer
Arzt für Anästhesie, Bluttransfusionswesen,
Notfallmedizin

Beiträge: 2 | Mitglied seit: März 2005 | IP-Adresse: gespeichert
Schanzst
kommt regelmäßig her
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ID # 8


  Erstellt am 28. März 2005 19:45 (#2)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Der heterozygote Protein C Mangel macht eine niedrige Risiko Erhöhung für venösen thromboembolischen Ereignissen aus (ca. 10 x erhöht gegenüber Normalbevölkerung, es gibt auch viele asymptomatische Menschen mit verminderter Protein C Konzentration) und nur selten arterielle Thrombosen.

Eine übliche Prophylaxe mit nm-Heparinen bei zusätzlichen Thromboserisiken wie OP wird als ausreichend angesehen, eine orale Antikoagulation auf Dauer ist nur bei 2 x thromboembolischen Ereignis notwendig. (wie aúch bei heterozygoten Protein S Mangel, Faktor V Leiden oder Prothrombinmutation)

Ich sehe die Bypässe als arterielle Gefäße als wenig gefährdet an und würde eine vollständige Antagonisierung nicht als kontraindiziert ansehen.

Interessant währe auch zu wissen wie sich die Protein C Konzentration allgemein unter HLM verhält, vielleicht finden sich da ja erstaunlich niedrige Werte, da Protein C entsprechend verbraucht wird.

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St. Schanz
Anästhesie und Notfallmedizin, Bluttransfusionswesen
Loßburg Schömberg

Beiträge: 141 | Mitglied seit: Juli 2003 | IP-Adresse: gespeichert
Kretschmer
kommt regelmäßig her
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ID # 13


  Erstellt am 20. Mai 2005 12:45 (#3)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail   HP HP
Generell halte ich nach Bypass-Operationen eine 1:1 Protaminneutralisation für zu hoch, da zum einen Heparin an den Membranen und den dort adhärerierendne Plättchen gebunden wird und zum anderen bei 1:1 Neutralisation tatsächlich die PTT schon völlig normalisiert wird. Es wäre besser, eine erhöhte PTT (45-50 Sek.) postop. anzustreben. Im übrigen gibt es m.W. keine Daten dafür, dass bei P. mit Protein C-Mangel eine höhere Verschlussrate aufweisen. Es ist daher auch nicht üblich Protein C überhaupt präop. zu bestimmen.

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V. Kretschmer

Beiträge: 401 | Mitglied seit: September 2003 | IP-Adresse: gespeichert



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