IAKHforum |
Author | Topic: PBM - Kostenübernahme? |
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sgoss ist neu hier ID # 457 |
Posted on October 04, 2018 03:01 PM (#1)
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Liebe Forumsmitglieder,
als Neumitglied zunächst eine kurze Vorstellung meiner Person; ich bin Anästhesist, Intensiv- und Notfallmediziner und aktuell an einem Haus der Grund- und Regelversorgung innerhalb eines Klinikverbundes zum transfusionsverantwortlichen Arzt bestellt worden. Wie vermutlich viele von Ihnen, stehe ich vor der Aufgabe, ein Konzept für die individuelle Hämotherapie/PBM zu entwickeln. Mir stellt sich die Frage, wie bei Ihnen der gelebte Alltag ist, denn bei allen hehren Zielen, die uns ins Aufgabenheft geschrieben wurden - wir haben die RiliBaek 2017, wir haben eine diesbezügliche S3-Leitlinie - ist die Situation aktuell nach wie vor so, dass die Anämiediagnostik und Therapie im Rahmen von perioperativem PBM vor allem an der Frage der Kostenübernahme scheitert und die Verschiebung der Problematik in den Bereich der niedergelassenen Kollegen an derselben Problematik scheitert. Gibt es hier absehbare Entwicklungen bezüglich der Kostenproblematik sowie der fehlenden Zulassung der entsprechenden Medikamente für die Indikationen (off-label-use-Aufklärungen notwendig...) Nach meinem Verständnis sollten ja entsprechende Leitlinien und Vorgaben der Bundesärztekammer ja einen entsprechenden GB-A-Beschluss notwendig machen und die Kostenübernahme sichern. Oder hat es hier inzwischen sogar schon eine Veränderung gegeben, die an mir vorübergegangen ist? Die Verschiebung der Kostenlast zum Patienten hin konterkariert hier ja die Bemühungen leider nachhaltig... Freundliche Grüße, Sebastian Goss |
Posts: 2 | Member since: October 2018 | IP address: saved | |
tfrietsch Supermoderator ID # 24 |
Posted on October 05, 2018 08:18 AM (#2)
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Lieber Kollege Goss,
Sie stehen vor einer Aufgabe, die vor Ihnen schon manche umgetrieben hat. Die IAKH hat pragmatische Lösungsansätze zur Umsetzung: Ändern der Kultur und Denkweise in Ihrer Einrichtung, was die individualisierte Hämotherapie(PBM)angeht: - Fortbildung zum Thema für alle Ärzte/Chefärzte: Stellen Sie klar , dass nach der neuen Richtlinie Hämotherapie 2017 die Umsetzung des Konzepts zu den Aufgaben der Transfusionskommission zählt (RiLi Kap. 4.2.) - Beantragen Sie ein Peer Review Hämotherapie, bei der die umgesetzten /oder möglichen Maßnahmen zum PBM erfasst , kommentiert und dokumentiert werden. Setzen Sie die Maßnahmen von der Seite der Anästhesie mit Hilfe der Patienten um: - Informieren Sie die elektiven Patienten in der Prämedikationssprechstunde über das erhöhte Risiko bei präoperativer Anämie (siehe Vorlage der IAKH zur Patienteninformation zum Download für Mitglieder unter https://www.iakh.de/downloads-individuelle-Haemotherapie-IAKH.html). Das macht dem Patienten deutlich, dass die Behandlung in Ihrem Haus die sorgfältigste und sicherste ist. Er wird nicht wechseln. Wenn der Termindruck aus medizinischen Gründen zu groß ist, können im Ausnahmefall auch Hochdosisbehandlungen sinnvoll und wirksam sein (dann bitte Rücksprache) Sichern Sie die kostenneutrale Anämiebehandlung Ihrer Patienten: - Organisieren Sie mit umliegenden Hämato-Onkologen eine Kooperation und besprechen Sie die von der Kasse getragene Anämietherapie mit intravenösem Einsen durch den Hämatome-Onkologen oder einer Universtätsambulanz wie in Frankfurt im Vorfeld der Operation. Dafür können Sie den Klinikpfad der IAKH zur elektiven Endoprothetik als Mitglied der IAKH downloaden und nutzen (https://www.iakh.de/downloads-individuelle-Haemotherapie-IAKH.html). Falls Sie mit der Umsetzung und der Überzeugung Ihrer Kollegen und Verwaltung danach noch weiter Probleme haben, kontaktieren Sie mich gerne wieder über unser Sekretariat. Unser Unterstützungsangebot geht noch weiter: Die IAKH kann Workshops in Ihrem Haus anbieten, Sie besuchen und coachen, ..... ----------------------- Prof Dr. med. Thomas Frietsch 1. Vorsitzender der Interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft für Klinische Hämotherapie IAKH e.V. Anästhesiologie und Intensivmedizin Universitätsmedizin Mannheim |
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