Liebe KollegInnen,
unser Krankenhaus (272 Betten) hat eine Geburtshilfe und ist lokales Traumazentrum. Demnächst soll abends und nachts keine immunhämatologische vor-Ort Versorgung mehr durch das Labor erfolgen. Blutgruppenbestimmungen und Kreuzproben müssten dann in einem zentralen Labor durchgeführt werden, das 25 km bzw. eine ca. 30 minütige Autofahrt entfernt ist.
-->gibt es Vorgaben, wie und mit welchen Mengen ein Blut(sub)depot für eine solche Konstellation bestückt sein sollte? Orientierend haben wir dazu nichts bei den Fachgesellschaften o.ä. gefunden.

Auch wenn die Antwort sehr verspätet kommt:
Die Anforderungen an die Zertifizierung eines lokalen Traumazentrums bezüglich Labor und Blutdepot sind in den Ausführungsbestimmungen zum Weißbuch Schwerverletztenversorgung definiert.
Seit 2023 wurden diese deutlich angehoben und es wird nun ein Zeitraum von 90 Minuten bis zum eintreffen der gekreuzten! Konserven gefordert.
Dies wird vermutlich bei einer Fahrzeit von 30 Minuten bis zum nächsten geeigneten Labor kaum einzuhalten sein.
Mit einem Sub-Depot ist diese Art der Versorgung nur möglich wenn im Zentrallabor Schlauchsegmente der lokal gelagerten Konserven vorgehalten werden, das spart die 30 Minuten Transport der Konserven nach Abschluss der immunhämatologischen Untersuchungen, hat aber hohe Ansprüche an die Depot-Führung/EDV und auch an die Mitarbeiter, die dann nachts im Blutungsnotfall, die korrekten Konserven aus dem Kühlschrank entnehmen müssen.

Es gibt Systeme (Z.B. das BloodTrack System: https://hospital.haemonetics.com/transfusion-management/bloodtrack) die das automatisiert leisten könnten.

Konnten sie mit einen Sub-Depot das Traumazentrum rezertifizieren?

Viele Grüße

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D. Bofinger