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IAKHforum |
Author | Topic: Aprotinin |
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carlos65 ist neu hier ![]() ID # 118 |
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Hallo,
welchen aktuellen Stellenwert besitzt Ihrer Meinung nach Aprotinin im Rahmen der antifibrinolytischen Therapie in der Kardiochirurgie? Worin liegt die Überlegenheit der Substanz -gibt es diese wirklich?- gegenüber den kostengünstigeren Cyclokapron? Sind Krankheitsbilder die mit einer Hyperfibrinolyse einhergehen, Ihrer Meinung nach primär mit Aprotinin oder ebenso wirksam mit Cyclokapron zu therapieren? MFG Dr.K.Guertler FA Anästhesie Klinikum Augsburg PS: erlauben Sie mir eine kleine Bemwerkung zu der "heftigen" Diskussion bzgl. Rotem mit Ihrem Kollegen Calatzis. Wir haben im Klinikum Augsburg das Rotemgerät im Labor stehen -mit allen damit verbundenen Vorteilen (geschultes Personal, regelmäßige Qualitätskontrollen etc.) und haben im Laufe der Zeit die Kommunikationswege verbessert, so dass wir mit einem vertretbaren Zeitverlust an die für uns wichtigen Rotem-Befunde in der Akutsituation gelangen. Für die Zuknft ist eine 1:1 Bildübermittlung des Rotem-Testansatzes in den OP, um noch zeitnaher am Geschehn zu sein. Verzichten möchten wir als Anästhesisten auf dieses hilfreiche diagnostische Mittel nicht mehr. ----------------------- KGue |
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Kretschmer kommt regelmäßig her ![]() ![]() ![]() ![]() ID # 13 |
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Nach meinen Erfahrungen und einigen vergleichenden Studien ist Aprotinin bei Hyperfibrinolyse stärker wirksam als Cyclokapron. Darüber hinaus ist es aber auch anti-inflammatorisch wirksam, während Cyclokapron ein reines Antifibrinolyticum ist. Andererseits sind anaphylaktische Reaktionen bei wiederholter Exposition von Aprotinin möglich, wobei bedacht werden mus, dass die Fibrinkleber häufig Aprotinin enthalten bzw. enthielten. Wir gehen daher immer mehr dazu über, Aprotinin weiterhin in der akuten Situation einer hyperfibrinolytischen Blutung einzusetzen, Cyklokapron aber zunehmend für Prophylaxe und Fortführung der antifibrinolyt. Therapie zu verwenden. Im Bereich Urologie und Zahn-Kieferchirurgie bevorzugen wir Cyklokapron schon immer.
Was Ihre Erfahrungen mit dem ROTEM anbelangt, stimme ich ja bei dem von Ihnen beschriebenen Vorgehen zu. Es darf aber nicht das Labor ersetzen, es muss in kompetenten Händen ergänzend zum Labor eingesetzt und regelmäßig anhand von Qualitätskontrollen und Referenzwerten kontrolliert werden. Jetzt wurden die Kuvetten ganz erheblich verändert, was selbstverständlich die Erstellung neuer Referenzwerte etc. notwendig macht, aber die Anwender wurden gar nicht informiert! So geht es eben nicht. Wenn ich das bei anderen Labormethoden so mache, verliere ich meine Akkreditierung! ----------------------- V. Kretschmer |
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