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Autor Thema: Throboseprophyllaxe bei Flugreise von Risikopatienten
Weiler-Lorentz
ist neu hier
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ID # 427


  Erstellt am 08. Juli 2017 18:33 (#1)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Welche Thromboseprophyllaxe empfiehlt sich bei einem Risikopatienten bei längeren Flugreisen?
Konkret: 74 Jahre, vor 40 Jahren Oberschenkeltrümmerfraktur re, nach Osteosynthese und Beckengips 2x Lungenembolie ohne Beinträchtigung von Vitalfunktionen; vor 15 Jahren bei langdauernder Flugreise unter Clexane 40 s.c. massiver Bluterguss im re Oberschenkel (ohne Trauma); in der detaillierten Gerinnungsanalyse ohne Auffälligkeiten; vor 8 Jahren nach erneuter Flugreise OHNE ld-Heparinprophyllaxe erneut kleine Lungenembolie.

Beiträge: 1 | Mitglied seit: Juli 2017 | IP-Adresse: gespeichert
tfrietsch
Supermoderator
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ID # 24


  Erstellt am 17. Juli 2017 11:34 (#2)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Lieber Arnulf,
Ist eine Thromboseneigung bekannt? Wie detailliert war die Gerinnungsanalyse- inclusive PFA, TEG/ROTEM? Wann , vor 15 Jahren? Wäre nicht eine Wiederholung der Analytik sinnvoll?
Man legt heute den Chads2-Vasc-Score und den Has-Bled score an (siehe https://www.vorhofflimmern.de/content/wie-kann-man-das- schlaganfallrisiko-mit-dem-cha2ds2- vasc-score-abschaetzen), in unserem Fehlerregisterfall 127 -2017 erläutert (http://www.iakh.de/tl_files/iakh/public/register/2017/127-2017-T9A6-Mangelhafte%20Gerinnungsanamnese.pdf), muss aber die Begleiterkrankungen mit einplanen.

Eine mögliche Empfehlung wäre Fondaparinux 1 x 2,5 mg an den Reisetagen, bei einem angenommenen KG von 85kg.
Liebe Grüße

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Prof Dr. med. Thomas Frietsch
1. Vorsitzender der Interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft
für Klinische Hämotherapie IAKH e.V.
Anästhesiologie und Intensivmedizin
Universitätsmedizin Mannheim

Beiträge: 330 | Mitglied seit: Dezember 2003 | IP-Adresse: gespeichert
rumpg
kommt regelmäßig her
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ID # 59


  Erstellt am 03. Oktober 2017 11:46 (#3)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Lieber Arnulf,
die Frage liegt zwar schon länger zurück, dennoch möchte ich einen Kommentar dazu abgeben: ohne weitere Thrombophilie-Diagnostik würde ich bei diesem Patienten ein DOAK (NOAK) empfehlen: einmalig Rivaroxaban 20 mg oder zweimal Eliquis 5 mg.
Natürlich ist bei der Anamnese eine differenzierte Gerinnungsdiagnostik einschließlich einer Gendiagnostik zu empfehlen. Ansonsten kann aber schon aufgrund der Anamnese von einem erheblichen Risiko ausgegangen werden. Es ist fast ein Wunder, dass die bisherigen thrombembolische Ereignisse überlebt wurden. Abgesehen von der Flugreise würde ich dem Patienten eine ggf. lebenslange Antikoagulation empfehlen (zumindest bis zum 80. oder 85. Lebensjahr (vgl. Sjögren, EJA , 2015).
Gerhard Wittenberg

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G.Wittenberg-Rump
Arzt für Anästhesie und Bluttransfusionswesen D.E.S.A.
BG-Unfallklinik Ludwigshafen

Beiträge: 16 | Mitglied seit: Februar 2005 | IP-Adresse: gespeichert



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