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Autor Thema: Aufruf zur 49 Tage Lagerung
Schanzst
kommt regelmäßig her
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ID # 8


  Erstellt am 01. März 2004 15:38 (#1)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Welche Transfusionsverantwortlichen und Leiter von Blutdepots würden eine Unterschriften-Liste mit organisieren in der die Blutspendedienste aufgefordert werden die Laufzeit für Konserven auf 49 Tage, mindestens aber 42 Tage, zu verlängern?

Mail an schanzst@web.de

Dr .med. Stefan Schanz z.Z. noch Freiburg ab 1.4.2004 Krk. Freudenstadt

Hintergrund.
Ich kenne die Aufforderung von 8 universitären Kinderkliniken an die Blutspendedienste Baden-Württemberg und Hessen, die die Bedenken gegen alte Konserven in der Kinderklinik widerlegen und zu einer Reduktion der Patientenexposition die 42 Tage Lagerung von aufgeteilten Konserven für Frühgeborene fordern. Hier würde ich mich anschließen, auch wenn die Kollegen die Laufzeiteinschränkung durch Bestrahlung nach den Richtlinien nicht bedacht haben.

Zurzeit beträgt die übliche Verfallsfrist bei Konserven 35 Tage. Technisch ohne zusätzliches Material (gleicher Stabilisator und Beutelsystem) können die Produkte auch 49 Tage gelagert werden. Hierfür ist nur eine entsprechende Zulassung mit der Sterilitäts-, Hämolyse- und Kaliumkontrolle nach Ablauf der Konserven notwendig. Blut ist ein zu kostbarer Stoff und außerdem eine Spende, die nicht ohne Grund vorfristig verfallen sollte.

Auf der anderen Seite kommt es immer wieder zu Engpässen bei der Blutgruppe 0, insbesondere über Feiertage, da die Konserven nicht ausreichend lange zu lagern sind. Verstärkend wirkt, das kleine Depots keine Konserven B oder AB mit dem entsprechend größeren Risiko des Verfalls bei geringeren Verbrauszahlen einlagern. Jetzt werden die Konserven der Blutgruppe 0 durch das DRK 10€ teurer (Grund? Steuerung des Verbrauchs?). Hier währe die längere Laufzeit ein Anreiz BG AB oder B mitzuordern und den Verbrauch an 0 zu senken.

Auch die Eigenblutspende würde profitieren da in der Laufzeit mehr Spenden möglich würden bzw. der Abstand Spende/OP verlängert werden könnte mit größeren Erythozytengewinn.

Vieleicht kann die Bundesärztekammer in ihren Richtlinien die 49 Tage Lagerung als Stand der Technik aufnehmen.

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St. Schanz
Anästhesie und Notfallmedizin, Bluttransfusionswesen
Loßburg Schömberg

Beiträge: 141 | Mitglied seit: Juli 2003 | IP-Adresse: gespeichert
Kretschmer
kommt regelmäßig her
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ID # 13


  Erstellt am 01. April 2004 18:38 (#2)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail   HP HP
Sie können den Blutspendediensten nicht vorschreiben, welche Stabilisatoren sie verwenden, und für welche Lagerungsdauer die Präparate die notwendige und vorgeschriebene Qualität haben. Daher kann man auch nicht mit einer Unterschriftensammlung dagegen angehen. Die von den meisten BSD verwendeten Stabilisatoren erlauben nach den gültigen Vorgaben bzgl. der am Ende der Lagerung gemessenen 24 Std. Überlebenszeit nur 42 Tage Lagerung. Wenn die BSD darüber hinaus das Blut unter ungünstigen Bedingungen einsammeln, lange Wege bis zur adäquaten Kühlung der Spenden zurückzulegen sind, dann über Nacht bis zur Herstellung der Komponenten die Spenden bei Raumtemperatur lagern, kann die Qualität so negativ beeinflusst sein, dass die Präparate nur 5 Wochen adäquate Qualität aufweisen. Darüber hinaus befürchtet man natürlich auch mit längerer Lagerung die Kontamination mit Bakterien. Anders kann ich mir die verkürzte Lagerungsdauer für diese Präparate nicht erklären. Die meisten stationären (kliniksnahen) Blutspendedienste, die in GMP-gerechten Spenderäumen Spende durchführen, haben ihre Präparate für die 42 bzw. 49 Tage Lagerung zugelassen. Ich denke, dass die IAKH die DGTI auf dieses Problem hinweisen sollte und um eine Empfehlung an die BSD bitten sollte, da eine längere Lagerungsdauer schon deshalb besser wäre, weil die Präparate zunehmend häufiger schon über eine Woche alt an die Krankenhäuser abgegeben werden, so dass eine relative kurze Laufzeit zustande kommen kann. Möglicherweise sollte auch der AK-Blut auf dieses Problem aufmerksam gemacht werden und um ein Votum gebeten werden. Andererseits sollte natürlich auf keinen Fall in den Krankenhäusern eine Depothaltung die Folge sein, bei der die Erythrozytenkonzentrate relativ alt werden, denn damit erhöht sich grundsätzlich das Risiko von Infektionen, und den Patienten tut man mit diesen läger gelagerten Konserven nur bedingt einen Gefallen. Im Mittel sollte die Lagerungsdauer daher möglichst kurz sein, und die lange Lagerungsfähigkeit nur dazu beitragen, Engpässe zu überbrücken.

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V. Kretschmer

Beiträge: 401 | Mitglied seit: September 2003 | IP-Adresse: gespeichert
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ID # 5


  Erstellt am 18. März 2005 18:45 (#3)  |  Zitat Zitat
Der DRK-BSD Mecklenburg - Vorpommern hat mit Wirkung vom 01. November 2004 die Laufzeit des
Leukozytendepletierten Erythrozytenkonzentrates SAGM (MV)
von 35 auf 42 Tage verlängert.
Das PEI hatte die entspr. Zustimmung im Oktober 2004 erteilt.

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