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Autor Thema: Transfusion bei Autoantikörpern
vstigge
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ID # 23


  Erstellt am 29. Januar 2004 11:18 (#1)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Welche Transfusionsstrategie ist beim Nachweis von Autoantikörpern bekannter Antigenspezifität optimal? Einerseits gibt es die Auffassung, dass z.B. bei vorhandenem Auto-Anti-e durch die "Gegentransfusion" mit ee-Konserven die höhere (?) Wahrscheinlichkeit der Antikörperbildung Anti-E vermieden werden kann, andererseits gibt es Meinungen, wonach die Transfusion mit ee-Konserven zu einer Bindung der Autoantikörper an die transfundierten Erythrozyten mit höherer Abbaurate führen kann.

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V. Stigge

Beiträge: 6 | Mitglied seit: Dezember 2003 | IP-Adresse: gespeichert
Schanzst
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ID # 8


  Erstellt am 29. Januar 2004 16:31 (#2)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Autoantikörper haben keine sichere Spezifität (nur Pseudospezifität). Auch wenn eine Bevorzugung eine Rhesusblutgruppe augenfällig ist können sie doch auch mit „Antigen freien“ Erythrozyten reagieren. Sie führen aber nur selten zu einer akuten Transfusionsreaktion im Gegensatz zu Alloantikörpern.

Als erstes sollte die Indikation zur Transfusion nur streng gestellt werden da transfundierte Zellen rascher noch als eigene abgebaut werden (gewisser Schutz durch Antikörperexposition in der Erythropoese??) und eine chronische Anämie ohne Symptome sicher keine Indikation ist.

Und dann würde ich passend zur Rhesusblutgruppe sowie Kell (ist ja einfach möglich so wie bei Frauen im gebärfähigen Alter) und evtl. auch weiteren Antigenen (Kidd und Duffy) transfundieren um Antikörper Immunisierung zu vermeiden.

Mindestens würde ich an der Prätransfusionsprobe die Rhesus, Kell, Kidd und Duffy Blutgruppe bestimmen da nach der Transfusion dies nur noch per DNA Testung sicher möglich ist.

Bei chronisch transfusionspflichtiger autoimmunhämatolytischer Anämie kann es sonst im weiteren Verlauf durch Anstieg des Autoantikörpertiters unmöglich werden gefährliche Alloantikörper auszuschließen.

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St. Schanz
Anästhesie und Notfallmedizin, Bluttransfusionswesen
Loßburg Schömberg

Beiträge: 141 | Mitglied seit: Juli 2003 | IP-Adresse: gespeichert
Kretschmer
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ID # 13


  Erstellt am 16. Februar 2004 20:02 (#3)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail   HP HP
Ich stimme Herrn Schanz vollständig zu. Man sollte bei Autoantikörpern die Spezifität nur in den ganz seltenen Fällen mit echter Spezifität (Auto-Ak sind dann nur mit entsprechend Antigen-positiven Zellen adsorbierbar und der Patient hat das Merkmal selbst, ohne dass man sich bei der Antigenbestimmung vom positiven direkten Coombstest täuschen lässt) berücksichtigen. Im übrigen muss man Allo-Antikörper ausgeschlossen haben, was bei Vorliegen von AAK oft sehr schwierig und aufwendig ist. Schon deshalb sollte man äusserst restriktiv transfundieren und lieber die Merkmale des Empfängers berücksichtigen. Bzgl. näherer Informationen verweise ich auf mein Kapitel im Lehrbuch von Thomas "Labor und Diagnose"

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V. Kretschmer

Beiträge: 401 | Mitglied seit: September 2003 | IP-Adresse: gespeichert



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