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Autor Thema: Risikoaufklärung vor Transfusion
vVa
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ID # 45


  Erstellt am 19. August 2004 18:02 (#1)  |  Zitat Zitat   PN PN
Zu dem Artikel 'Risiken der Transfusion von Blutkomponenten:.........' von R. Karger, V. Kretschmer und H. Wulf in 'Anästhesiologie und Intensivmedizin' Juli/August 2004.

Liebe Kollegen

Was auch immer der Schwerpunkt der Risikoaufklärung vor Transfusion sein wird, eines Tages werden wir auch wieder vermehrt über die Risiken der Anämie aufzuklären haben. Noch eine ganze Weile aber werden wir mit den Patienten über die Infektionsrisiken durch über Blut übertragene Viruserkrankungen reden müssen. Unseren meist älteren Patienten ist die Blutprodukte - HIV - Problematik der 80er Jahre noch sehr geläufig. Hier gilt es durch Darstellung des tatsächlich extrem niedrigen Risikos Ängste abzubauen bezüglich HIV und Hepatitis B und C.
Es verbleibt aber ein gegenwärtig nicht zu bezifferndes Risiko der Übertragung noch unbekannter Erreger oder von Erregern, die gegenwärtig bei uns keine Rolle spielen. Dies den Patienten ebenfalls zu erklären, dient einerseits der Vertrauensbildung, hilft andererseits dabei, darzulegen, warum wir nach wie vor bei der Fremdblutgabe restriktiv vorgehen.
Wir leben in einer globalisierten Welt. In den USA gab es in den letzten Jahren Fälle der Übertragung von West-Nil-Fieber über Transfusionen mit in einzelnen Fällen Meningitis in Folge. In Großbritannien ist vor zwei Wochen über den zweiten Fall einer BSE - Übertragung über Blut berichtet worden. Und zwar nicht nur im Lancet und im British Medical Journal sondern auch an gut sichtbarer Stelle z.B. im Daily Telegraph. Nur weil wir derzeit in Deutschland von solchen Fällen verschont sind, heisst das noch lange nicht, dass das die nächste Zeit weiter so bleibt.
Der Arbeitskreis Blut hat unlängst eine im Internet abrufbare Stellungnahme zu den Arboviren veröffentlicht - http://www.rki.de/GESUND/AKBLUT/STELL/ARBOVIREN.PDF - (WestNilVirus, SARS, FSME und viele andere)- mit dem Fazit: spielt gegenwärtig in Deutschland keine Rolle. Zu entnehmen ist dieser Stellungnahme aber, dass zumindest theoretisch eine Übertragung über Blutprodukte der bei uns nicht nur in Süddeutschland endemischen FSME denkbar wäre. Inwieweit so etwas vorkommt und ob das dann krankheitsrelevant ist, weiss ich nicht. Ich hoffe für unsere Patienten, dass es keine Bedeutung hat.

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J.v.Vangerow

Beiträge: 11 | Mitglied seit: Juli 2004 | IP-Adresse: gespeichert
Kretschmer
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ID # 13


  Erstellt am 14. Februar 2005 11:00 (#2)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail   HP HP
Völlig richtig. Hinzu kommen aber noch weit wichtiger die Immunisierung, Immunreaktionen (v.a. verzögerte Immunreaktionen) und die Sekundärinfektionen infolge Immunsuppression. Das sind alles gravierende Gründe, warum autologe Hämotherapie v.a. als präop. Eigenblutspende, wenn immer individuell gerechtfertigt und möglich, durchgeführt werden sollte.

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V. Kretschmer

Beiträge: 401 | Mitglied seit: September 2003 | IP-Adresse: gespeichert
vVa
kommt regelmäßig her
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ID # 45


  Erstellt am 16. Januar 2012 22:53 (#3)  |  Zitat Zitat   PN PN
In 'Die Zeit online' findet sich folgender Artikel:

http://www.zeit.de/2012/03/Alzheimer-Entstehung/seite-1

den jeder, der mit Blut und Blutprodukten zu tun hat, gelesen haben sollte.

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J.v.Vangerow

Beiträge: 11 | Mitglied seit: Juli 2004 | IP-Adresse: gespeichert



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