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Author | Topic: Satellitendepot versus Schockbox |
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tfrietsch Supermoderator ID # 24 |
Posted on January 02, 2024 06:56 PM (#1)
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Die Anfrage einer/s ForumnutzerIn lautet:
Ich hätte noch einmal eine organisatorische Frage: Von unserem Blutdepot werden die Blutprodukte ?zu Fuß? mit dem Transportdienst in die OPs oder in den Schockraum gebracht. Bisher gab es sog. "Schockboxen" (mit 4 EK [0], 4 GFP, PPSB 2000 IE und Fibrinogen 4 g) für Notfälle wie z. B. die postpartale atone Nachblutung, die Notfallkraniotomie oder den hämorrhagisch-traumatischen Schock. Insbesondere wenn ein Patient mit entsprechendem Meldebild für die Schockraumaufnahme angekündigt ist (Verkehrsunfall, V. a. Aortensyndrom), haben wir bisher diese Schockbox bestellt und bei Nichtbedarf zurückgeschickt (Quote unangetasteter Schockboxen um 97 %). Der Aufwand für unser Blutdepot ist erheblich. Nun wurde vorgeschlagen, im Schockraum ein Satellitendepot (Bestückung äquivalent der Schockbox) einzurichten. Mich würde interessieren, wie Sie ein solches Vorgehen beurteilen bzw. welche anderen erprobten Lösungsansätze Sie empfehlen können. Mit freundlichen Grüßen |
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tfrietsch Supermoderator ID # 24 |
Posted on January 02, 2024 07:08 PM (#2)
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Sehr geehrte/r Forumnutzer/in,
der Verwaltungsaufwand für ein Satellitendepot besteht aus - Investitionskosten für einen zugelassenen Blutkühlschrank - Unterhaltungs und Verbrauchskosten, Wartung - tägliche Kontrolle auf Verwurf und Haltbarkeit - digitaler Temperaturüberwachung mit Angabe einer Bereitschaft für den Fall des Alarms - Regelung der Entnahmemöglichkeit (Zahlencode, Chip, etc.) zur Eingrenzung des Zugriffs - SOP für die Entnahme, Dokumentation/Aufzeichnung der Entnehmenden - Regelung der Bestückung/ Wieder-Auffüllung nach Entnahme - uvm. Es wird anhand dieser Liste klar, dass die Blutbank den Aufwand für die Boxen in Ihre Richtung zum Betrieb eines Satelllitendepots verschieben will. Wollte ich auch an ihrer Stelle. Eine sinnvolle Regelung ist sicher die mit dem geringsten Aufwand und der größten Verlässlichkeit. Aus unserer Erfahrung kann ich jedoch nur davon abraten, dass diejenigen , die in die klinische Behandlung der Schockräume und Notfälle eingebunden sind, sich auch noch um die Logistik zum Betrieb eines funktionierenden Satellitendepots zu kümmern haben. Das funktioniert meiner Erfahrung nur selten. ----------------------- Prof Dr. med. Thomas Frietsch 1. Vorsitzender der Interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft für Klinische Hämotherapie IAKH e.V. Anästhesiologie und Intensivmedizin Universitätsmedizin Mannheim |
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