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Autor Thema: CMV negative und/oder bestrahlte Konserven im Hause der Grund und Regelversorgung
Schanzst
kommt regelmäßig her
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ID # 8


  Erstellt am 06. Mai 2005 11:17 (#1)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
In Abwesenheit des Transfusionsverantwortlichen wurden Thrombozytenkonzentrate verworfen, da sie bei der Bestellung versehentlich nicht CMV AK negativ bestellt wurden (Verlust 600€).

Die Patientin ist 63 Jahre alt, hat eine AML und erhielt CD 133 Antikörper (Mylotarg). CMV Status wird nicht getestet.

Die Leitlinien gehen davon aus das Leukozytendepletierte Konserven CMV negativen Produkten gleichzusetzen sind und entsprechen wurde es an der Uni, in der ich ausgebildet wurde, selbst bei Stamzelltransplantationen in der Inneren Medizin gehandhabt, während die Kinderklinik auf „Gürtel und Hosenträgern“ bestanden.

Des weitern gehe ich bei unseren Patienten von einer gewissen Immunkompetenz aus, da wir keine Umkehrisolation benötigen und der Patient sich täglich mit seiner Umwelt immunologisch auseinandersetzen muss.

Ähnliches Problem auch mit bestrahlten Konserven zur Vermeidung einer GVH Reaktion.

Die LEITLINIEN ZUR THERAPIE MIT BLUTKOMPONENTEN UND PLASMADERIVATEN nennen folgende Indikationen

• Transfusion bei Stammzell/ Knochenmarktransplantation
• Transfusion vor autologer Blutstammzellentnahme
• Transfusion bei schwerem Immundefektsyndrom
• Intrauterine Transfusion
• Austauschtransfusion*
• Transfusion bei Hochdosis-Chemotherapie mit oder ohne Ganzkörperbestrahlung bei Leukämien, malignen Lymphomen und soliden Tumoren*
• Transfusion bei M. Hodgkin*
• Transfusion bei Frühgeborenen (weniger als 37 Schwangerschaftswochen)
• Transfusion bei Neugeborenen bei Verdacht auf Immundefizienz
• bei allen gerichteten Blutspenden von Blutsverwandten

*nicht gesicherte Indikationen

Ich würde auch hier unsere Patienten (bis auf die Frühgeborenen) als ausreichend Immunkompetent ansehen.

CMV negative und/oder bestrahlte Produkte halten wir nicht vorrätig und müssen teuer per Taxi aus der Blutspende besorgt werden.





Welche Produkte wenn Patient selbst CMV positiv ist?

Was ist eine Hochdosis-Chemotherapie?

Was ist ein schweres Immundefektsyndrom (sicher nicht das „Common Variable Immunodeficiency Syndrom“ (CVID) oder Diabetes)?

Jeden M. Hodgkin mit bestrahlten Konserven versorgen?

Wie lange nach Chemo- Therapie Ende weitermachen mit der Bestrahlung?

Wie wird es an anderen Kliniken gehalten?

Gibt es Literatur die auch einen Internisten oder Pädiater überzeugt?

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St. Schanz
Anästhesie und Notfallmedizin, Bluttransfusionswesen
Loßburg Schömberg

Beiträge: 141 | Mitglied seit: Juli 2003 | IP-Adresse: gespeichert
Kretschmer
kommt regelmäßig her
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ID # 13


  Erstellt am 20. Mai 2005 11:32 (#2)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail   HP HP
Die zusätzlich zur Leukodepletion gestellte Forderung bzgl CMV Negativität ist unnötig, und man sollte sich dagegen zur Wehr setzen. Die Daten, die Gleichwertigkeit von CMV-Negativität und Leukofiltration gezeigt haben, wurden mit Filtern erhoben, die weit weniger effektiv bzgl. Leukozytenelimination wren, als die heute verwendeten Filter. Die Arbeit in Blood, die erneut beides fordert, ist wissenschaftlich schwach und wenig überzeugend. Wir sollten (und können) uns diesbezüglich an die Rili und Leili halten.

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V. Kretschmer

Beiträge: 401 | Mitglied seit: September 2003 | IP-Adresse: gespeichert



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