IAKHforum IAKHforum
Registrieren | FAQ | Suche | Wer ist online? | Mitgliederliste | Heutige Beiträge | Einloggen



Autor Thema: Bestrahlte Blutprodukte bei der Therapie mit Purin-Derivaten
mlutticke
kommt regelmäßig her
****
ID # 79


  Erstellt am 05. Dezember 2005 20:52 (#1)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Bei der Auflístung der Indikationen für die Bestrahlung von Blutprodukten ist die Therapie von Purin-Analoga angeführt.Was habe ich darunter zu verstehen? Handelt es sich nur um den Zeitraum der Chemotherapie, der Zeit bis zum Ende der Nachsorge oder evtl.lebenslang?

-----------------------
Dr. M. Lütticke

Beiträge: 13 | Mitglied seit: November 2005 | IP-Adresse: gespeichert
Kretschmer
kommt regelmäßig her
****
ID # 13


  Erstellt am 02. Januar 2006 10:09 (#2)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail   HP HP
Diese Frage sollte Ihnen eigentlich ein Hämatologe beantworten. Ich kann Ihnen nur aus meiner Erfahrung sagen, dass im allgemeinen viel zu viele Blutkonserven bestrahlt werden, und das Risiko der GvH durch Bluttransfusion viel zu hoch eingeschätzt wird. Wir haben all die Jahre, in denen wir sogar Leukozyten-haltige Blutkonserven unbestrahlt transfundiert haben, keine GvH bei solchen Patienten gesehen. Fakt ist, dass diese Empfehlung nicht auf Evidenz basiert. Daher würde ich nur während einer schweren Lymphozytopenie in diesen Fällen bestrahlen. Die Nachteile der Bestrahlung von Blutkonserven, v.a. möglicher Langzeitschäden, kann bisher auch niemand beantworten.

-----------------------
V. Kretschmer

Beiträge: 401 | Mitglied seit: September 2003 | IP-Adresse: gespeichert
sputnik
ist neu hier
*
ID # 213


  Erstellt am 23. August 2010 15:30 (#3)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail   HP HP
Absolute Indikationen von Purinanaloga (z.B. Azathioprin, 6-Mercaptopurin) sind (außer bei der Chemotherapie maligner Erkrankungen) der Lupus erythematodes, Mischkollagenosen, Polymyositis, Dermatomyositis, Panatheritis nodosa, Pemphigus vulgaris, bullöses Pemphigoid. Darüber hinaus wird z.B. Azathiprin bei verschiedenen anderen Erkrankungen als Mittel der 2. Wahl eingesetzt. Dazu gehören: Wegenersche Granulomatose, M. Behcet, Pyoderma gangraenosum Polymyalgie rheumatica, sytemische Sklerodermie, primäres Sjögren-Syndrom, rheumatoide Arthritis, Psoriasisarthritis, juvenile chronische Arthritis und die Kryoglobulinamie. Es gibt aber auch noch andere Indikationen. - Purinanaloga führen zu einer Hemmung der DNA- und RNA-Synthese, Hemmung der humoralen (B-Zellen) und zellvermittelten Immunantwort (T-Zellen). Das resultiert in einer Hemmung der IgG und IgM-Synthese, sowie einer Verringerung der CD4+ Zellen und Stimulation der CD8+ Zellen (zusammengefaßt nach Altmeyer P., http://www.enzyklopaedie-dermatologie.de/)

Daraus kann man schlußfolgern, dass mit Purin-Analoga behandelte Patienten GENERELL anfälliger für eine GVHD sind, die durch die Bestrahlung der transfundierten zellhaltigen Blutprodukte vermieden wird.

-----------------------
Andreas Sputtek

Beiträge: 1 | Mitglied seit: August 2010 | IP-Adresse: gespeichert



| IAKH | Boardregeln | Datenschutzerklärung


Tritanium Bulletin Board 1.8
© 2010–2021 Tritanium Scripts


Seite in 0,031587 Sekunden erstellt
16 Dateien verarbeitet
gzip Komprimierung ausgeschaltet
2290,27 KiB Speichernutzung