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Author | Topic: Häufigkeit der erneuten Differenzierung bei bekannte antierythrozytären Antikörper |
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Schanzst kommt regelmäßig her ID # 8 |
Posted on March 07, 2006 06:57 PM (#1)
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Bei auffälligen Antikörpersuchtest lassen wir die Differenzierung noch vor Transfusion in einer externen Blutbank durchführen und werden von dort Antigen frei versorgt.
Patienten mit Antikörpern im Rh oder Kell System könnten wir bei bekannten Antikörper selbst versorgen (Antigene stehen auf der Konserve drauf). Wie häufig müssten wir die Differenzierung wiederholen um weitere Antikörper auszuschließen, wenn keine weitere Antigen freie AKS Zelle oder Kreuzprobe mit Antigen freien EK positiv wird (Hinweis auf weitere AK). Traditionell wurde in der Blutbank in der ich gelernt habe die Differenzierung erst nach 1 Monat wiederholt. Sollte der Abstand 3 Tage, 1 Woche oder 4 Wochen sein? Sollten wir zur Sicherheit einfach eine gewisse Anzahl weitere Antigen freie Konserven mitkreuzen (Home made AKS)? ----------------------- St. Schanz Anästhesie und Notfallmedizin, Bluttransfusionswesen Loßburg Schömberg |
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Kretschmer kommt regelmäßig her ID # 13 |
Posted on March 14, 2006 08:59 AM (#2)
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Nach den Richtlinien gilt für die Differenzierung bei vorhandenen Antikörpern dasselbe wie für den Antikörpersuchtest bei dessen Negativität (also maximal 7 Tage, wenn keine Transfusionen in den letzten 3 Monaten). Das ist aber definitiv unnötig (wie auch für die Antikörpersuchteste)und auch nicht machbar, denn das Ergebnis kommt häufig nach einer Zeit, wo es bereits nach den RILI nicht mehr gilt. Nach meiner inzwischen über 30-jährigen Erfahrung und eigenen Studien, reichen 3-wöchige Intervalle, auch wenn transfundiert wurde (außer Rh-pos. auf Rh-neg., wo die Immunisierung bereits nach 2 Wochen nachweisbar werden kann). Der Grund liegt zum einen in der langsamen Erstimmunisierung gegenüber Erythrozyten, die außer bei D nicht vor 3 Wochen erfolgt, und andererseits der deutlichen Zunahme der Antikörperspiegel bei Zweitimmunisierung (Boost-Effekt), sodass relevante, geboosterte Antikörper auch unter ungünstigen Testbedingungen (Heterozygotie, alte Zellen, ungewaschene Zellen) in der Kreuzprobe auffallen. Es ist aber wichtig, dass die Kreuzproben dann wirklich mit jeweils frischem Blut nach den in den Richtlinien vorgesehenen Intervallen bei transfundierten Patienten durchgeführt werden.
----------------------- V. Kretschmer |
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VoSchoe ist neu hier ID # 49 |
Posted on June 20, 2006 09:41 AM (#3)
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Sehr geehrter Herr Kretschmer,
warum wird eine solche klinische Erfahrung nicht in die Richtlinien übernommen? Stattdessen müssen wir uns in den Kliniken mit aufwändigen, teuren den Tagesablauf erschwerenden RiLi abfinden die offensichtlich wissenschaftlich nicht evidenz basiert sind. Wenn ich den Beitrag richtig verstanden habe, reicht es aus, bei einem pos AKS mit Differenzierung des AK AG freie Konserven in der Blutbank zu bestellen, im eigenen Labor die Kreuzprobe durchzuführen und den AKS mit erneuter AK Differenzierung erst nach 3 Wochen zu wiederholen. |
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Kretschmer kommt regelmäßig her ID # 13 |
Posted on July 27, 2006 09:47 AM (#4)
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Die alten Richtlinien, an denen ich ja bis 1999 mitgewirkt habe, entsprachen meinen Vorstellungen. Wenn Patienten jedenfalls schon Ak aufweisen, insbesondere wenn im Serum/Plasma AAK zu finden sind, sind die Richtlinien ja auch gar nicht umzusetzen und erzeugen wahnwitzigen Aufwand und Kosten. Das ganze ist umso absurder, als andererseits entgegen allem Wissen und allen internationalen Regeln "Type and Screen" nur bei 10% Transfusionswahrscheinlichkeit vorgeschrieben ist. Ich würde das Weglassen von Blutgruppenbestimmung und Antikörpersuchtest vor invasiven Maßnahmen, bei denen akut transfusionsbedürftige Blutungskomplikationen auftreten können, auch bei geringerer Transfusionswahrscheinlichkeit als Gutachter immer als Kunstfehler bezeichnen!
----------------------- V. Kretschmer |
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