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Autor | Thema: Hepatitis B Impfung vor Gabe von Blutprodukten |
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Huckhagel ist neu hier ID # 121 |
Erstellt am 24. Oktober 2006 15:25 (#1)
Zitat
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Trotz Optimierung der Diagnostik besteht weiterhin ein minimales Restrisiko einer Hepatitis B Übertragung durch
die Applikation von Blutprodukten. Bin ich - insbesondere bei planbaren Eingriffen - verpflichtet, den potentiellen Empfängern eventuell infektiöser Präparate eine Hepatitis B Impfung rechtzeitig zu empfehlen und welche Dokumentation ist erforderlich ? Mit freundlichen Grüßen Huckhagel Abteilung für Transfusionsmedizin Klinikum Nordfriesland |
Beiträge: 1 | Mitglied seit: Oktober 2006 | IP-Adresse: gespeichert | |
fleiter kommt regelmäßig her ID # 107 |
Erstellt am 30. Oktober 2006 12:32 (#2)
Zitat
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Sie sind verpflichtet, den Empfänger über das Restinfektionsrisiko aufzuklären, Sie sind jedoch nicht verpflichtet, eine Hepatitis B Impfung zu empfehlen.
Sollten Sie diese Empfehlung geben, müssen Sie dises schriftlich dokumentieren, sinnvollerweise auf dem Aufklärungsbogen für die Transfusion, ansonsten in der Patientenakte. ----------------------- Dr. med. Birgit Fleiter Ärztin für Transfusionsmedizin, Hämostaseologie MVZ Dr. Stein+Kollegen Mönchengladbach |
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Kretschmer kommt regelmäßig her ID # 13 |
Erstellt am 03. November 2006 11:16 (#3)
Zitat
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Die Situation ist nicht ganz so einfach, da die STIKO (Impfkommission) vor Jahren eine Empfehlung herausgab, vor Eingriffen mit erwartbarem Transfusionsbedarf prophylaktisch gegen HBV zu impfen. Ich habe damals die Anästhesisten beraten. Wir sind davon ausgegangen, dass diese Empfehlung nur Sinn macht, wenn vor Op (z.B. geplante herzchirurgische Op. mit mindestens mehreren Monaten Vorlauf) genügend Zeit für die Impfung bleibt, die man allerdings dann mit kürzeren Intervallen durchführt. In solchen Situationen halte ich die Empfehlung für indiziert. Für den Regelfall ergibt sich auch für elektive Eingriffe keine Indikation.
----------------------- V. Kretschmer |
Beiträge: 401 | Mitglied seit: September 2003 | IP-Adresse: gespeichert | |
fleiter kommt regelmäßig her ID # 107 |
Erstellt am 03. November 2006 14:47 (#4)
Zitat
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Das ist aber doch nach wie vor "nur" eine Empfehlung, keine Verpflichtung oder ergeben sich daraus rechtliche Konsequenzen?
Andere Frage in dem Zusammenhang: Was halten Sie von der Impfung von Blutspendern gegen HBV? ----------------------- Dr. med. Birgit Fleiter Ärztin für Transfusionsmedizin, Hämostaseologie MVZ Dr. Stein+Kollegen Mönchengladbach |
Beiträge: 115 | Mitglied seit: Juli 2006 | IP-Adresse: gespeichert | |
Kretschmer kommt regelmäßig her ID # 13 |
Erstellt am 08. November 2006 11:24 (#6)
Zitat
PN E-Mail HP
Diese Kommission hat für Impffragen eine Bedeutung vergleichbar zum AK-Blut. Ich kann die juristische Bedeutung leider nicht richtig einschätzen, aber ich schließe sie nicht aus. Für den Berufsverband der Anästhesisten war diese Stellungnahme jedenfalls ein Problem.
Was die Impfung von Spendern anbelangt, halte ich diese prinzipiell für gut, wenn sie finanziert ist. Ich würde allerdings noch lieber die ganze Bevölkerung durchimpfen. Es ist auch zu fürchten, dass durch das Impfangebot für Blutspender wieder Menschen als Spender angelockt werden, die man nicht haben möchte, weil sie ein viel größeres Risiko hinsichtlich anderer Infektionen haben. ----------------------- V. Kretschmer |
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