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Autor Thema: Transfusion bei AIHA
Schanzst
kommt regelmäßig her
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ID # 8


  Erstellt am 23. März 2010 11:00 (#1)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Der Fall: Patientin mit hämolytischer Anämie, Hb 8,0 und Ikterus stellt sich zur elektiven Cholezystektomie vor. Cardiopulmonal keine Vorerkrankungen. Vor 6 Jahren im Rahmen einer Hernien OP unauffälliges Blutbild. Klinisch trotz Anämie keine Belastungsinsuffizienz im Alltag. Anämie beim Hausarzt seit über 1 Jahr in Kontrolle. Die Patientin berichtet auch über Kälteunverträglichkeit. Im Rahmen der Inneren Diagnostik wurde eine Gallengangsverlegung ausgeschlossen.

Blutgruppenserologischer Befund : AIHA vom Kälte Typ, pos. Coombs C3c und C3d, unspezifische Wärme-Auto AK IgG. Streng warm konnten Kreuzprobe negative Konserven zur Verfügung gestellt werden. Davon wurde transfundiert ohne längerfristigen Hb Anstieg.

Therapieoptionen wären bei symptomatischer Anämie mit chronischem Transfusionsbedarf die Latte von Cortison bis Plasmapherese und Rituximab. Dies kommt bei der klinisch stabilen Situation eher nicht in Frage.

Jetzt die Frage: Wenn es jetzt intraoperativ blutet gibt es eine Möglichkeit den Abbau der Erythrozyten zu verhindern um den Transfusionserfolg zu halten? Fremd Erythrozyten haben wohl eine kürzere Überlebenszeit und akute Hämolyse könnte zum Nierenversagen führen.

Das streng warme Vorgehen mit intraoperativer Blut und Patienten Wärmung ist selbstverständlich.

Hilft Cortison oder Immunglobuline akut die Hämolyse zu verhindern?
Wäre das wenigstens eine Therapieoption bei Wärmeautoantikörper?

Was kann die Complement vermittelte Lyse stoppen?

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St. Schanz
Anästhesie und Notfallmedizin, Bluttransfusionswesen
Loßburg Schömberg

Beiträge: 141 | Mitglied seit: Juli 2003 | IP-Adresse: gespeichert
fleiter
kommt regelmäßig her
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ID # 107


  Erstellt am 31. März 2010 10:33 (#2)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Hallo,
Immunglobuline sind eher nicht wirksam, Kortikosteroide wären eine Therapieoption bei WAIHA (1-2mg/kg KG/Tag),wirken aber nicht bei AIHA vom Kältetyp. Wie ist man denn auf die Wärme-Auto-Ak IgG gekommen, wenn der DCT keine IgG Beladung der Erythrozyten gezeigt hat? Passt auch nicht wirklich zur negativen Kreuzprobe bei 37°. Können Sie mir den Befund mal zufaxen (0203-87831039), dann kann ich sicher mehr dazu sagen. Ist mal nach Ursachen der Kälteautoantikörper gesucht worden (Malignom, postinfektiös)?
Gruß!

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Dr. med. Birgit Fleiter
Ärztin für Transfusionsmedizin, Hämostaseologie
MVZ Dr. Stein+Kollegen
Mönchengladbach

Beiträge: 115 | Mitglied seit: Juli 2006 | IP-Adresse: gespeichert
Schanzst
kommt regelmäßig her
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ID # 8


  Erstellt am 01. April 2010 11:58 (#3)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Danke für das Angebot, suche die Akte und Arztbriefe der Inneren herraus. Die Patientin konnten ohne Transfusion operiert werden und ist schon entlassen.

Bezüglich der Wärme Auto AK: Coombs war auch IgG positiv, Elution war negativ, AK Differenzierung mit Diamed Zellen war negativ, mit BIO-RAD Zellen wohl positiv. (Der BIO RAD AKS und die positive Eigenkontrolle bei uns hat zu der Diagnostik extern geführt)

Bei Raumtemperatur war die Cord Zelle negativ, 0 Zelle positiv.

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St. Schanz
Anästhesie und Notfallmedizin, Bluttransfusionswesen
Loßburg Schömberg

Beiträge: 141 | Mitglied seit: Juli 2003 | IP-Adresse: gespeichert



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