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Autor Thema: Eigenblut als Fremdblut - Klarstellung
Kretschmer
kommt regelmäßig her
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ID # 13


  Erstellt am 14. Februar 2005 11:41 (#1)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail   HP HP
Bei den Marburger Transfusionsgesprächen war die Frage wieder aufgeworfen worden, warum Eigenblut nicht als Fremdblut verwendet werden kann. Ich möchte klarstellen, dass das nur ausnahmsweise vertretbar ist, wenn Blutspender, die auch weiterhin alle Voraussetzungen als Blutspender erfüllen, sich elektiven Eingriffen unterziehen. Dann ist es auch gerechtfertigt, diese Blutspender wieder als solche aufzunehmen und ihre Blutspenden für sie selbst zu reservieren, und bei Nichtverwendung allogen zu verwenden. Es müssen aber alle Voraussetzungen der normalen Blutspende, einschließlich großer Herstellungserlaubnis, kompletter Diagnostik, Selbstauschluss, Einhaltung der Spezifikation für die Produkte erfüllt sein. Das ist leider nur sehr selten der Fall, sodass im allgemeinen keine Möglichkeit besteht, solche Blutkonserven weiterzuverwenden.

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V. Kretschmer

Beiträge: 401 | Mitglied seit: September 2003 | IP-Adresse: gespeichert
Schanzst
kommt regelmäßig her
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ID # 8


  Erstellt am 20. Februar 2005 12:37 (#2)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Die Sicherheiten der freiwilligen Spende und des vertraulichen Selbstauschlusses werden bei der Eigenblutspende unterlaufen.

Der "Patient" "spendet" mit dem Ziel der Operation und der fehlenden Anonymisierung und wird potentiell nicht alle Risiken angeben.

Darum sollten solche "Spenden" nicht an andere Patienten gegeben werden.

Aber auch kein Spender sollte von elektiven Eingriffen abgehalten werden wie im Beitrag von Prof. Kretschmer missverständlich ausgedrückt.

Aus meiner aktiven Zeit als Spendearzt erinnere ich mich gerne an die Dauerspender, die vor einer OP extra noch mal kamen um vor den 6 Monaten Karenz ihren Teil zur Versorgung beizutragen. Ihnen war die Sicherheit der Fremdblutkonserven durch persönliche Betreuung und Kontrolle bewusst und sie konnten auf eine gute Versorgung vertrauen. Auch Angehörige, die zu gezielten Spenden kamen, konnten wir als Fremdspender, wegen der höheren Sicherheit, überzeugen anonym in den Pool zu spenden. Spender Werbung und auch Termine im Umfeld des Krankenhauses sind da sicher auch motivierend. Dies ist ein Ansatz der sicher mehr Spenden mobilisiert als die wenigen Eigenblutspenden von "gesunden" jungen Patienten zu verwerten die dann auch noch 40 Tage alt sind.

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St. Schanz
Anästhesie und Notfallmedizin, Bluttransfusionswesen
Loßburg Schömberg

Beiträge: 141 | Mitglied seit: Juli 2003 | IP-Adresse: gespeichert
Kretschmer
kommt regelmäßig her
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ID # 13


  Erstellt am 04. März 2005 15:26 (#3)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail   HP HP
Na endlich widespricht mir jemand. Danke! Habe meinen Text noch einmal durchgelesen, und keine Missverständlichkeiten gefunden. Für mich ist ein Dauerspender auch dann glaubwürdig, wenn er sich operieren lässt, und auch dann kann er den Spenderselbstausschlussfragebogen nach entsprechender Aufklärung, in der er darauf hingewiesen wird, dass es beim Selbstausschluss um die Anwendung als Fremdblut geht, diesen korrekt beantworten. Im übrigen bleibt Fremdblut trotz aller Sicherheitsstandards Fremdblut mit allen möglichen Konsequenzen einschließlich Immunisierung und Transfusionsreaktionen.

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V. Kretschmer

Beiträge: 401 | Mitglied seit: September 2003 | IP-Adresse: gespeichert



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