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Umfrage
Retransfusion von Rest-HLM-Blut (9 Stimmen gesamt)
1. ja (77,8%, 7 Stimmen)
2. nein (22,2%, 2 Stimmen)

Autor Thema: Retransfusion von Rest-HLM-Blut
Jámbor
ist neu hier
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ID # 122


  Erstellt am 05. November 2006 23:19 (#1)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail   HP HP
Frage an diejenige, die routinemäßig Cellsaver bei kardiochirurgischen Eingriffen benutzen. Lassen Sie das Restvolumen aus der HLM durch den Cellsaver aufbereiten (in den Fällen wenn nicht nur gesammelt wird, sondern das verlorene Blut sowieso aufbereitet wird), um dieses zu "entheparinisieren"? Die Meinungen dazu gehen in unserer Klinik ziemlich auseinander.
Danke für Ihre Antwort!

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Csilla Jámbor

Beiträge: 1 | Mitglied seit: November 2006 | IP-Adresse: gespeichert
tfrietsch
Supermoderator
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ID # 24


  Erstellt am 18. Dezember 2006 14:30 (#2)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Liebe Frau Jambor,
was sollte grundsätzlich dagegen sprechen?
Die Heparinelimination nicht; sie ist zwischen den einzelnen Modellen gängiger Autotransfusionsgeräte zwar leicht unterschiedlich (s. Rouge et .al. Heparin removal in three intraoperative blood savers in cardiac surgery. Appl Cardiopulm Pathophysiol. 1993;5(1):5-8), aber alles in allem sehr effektiv. Laut den Qualitätskontrollen von Hansen et al (vorgestellt auf dem IAKH MAT-Workshop 2005) werden 84,6% der Konzentration und 96,8% der Menge an Heparin aus dem Prozessblut entfernt.
Was in manchen Fällen dagegen sprechen könnte, ist die Kosteneffektivität der Maßnahme. Hier ist wieder einmal ganz wesentlich, ein differenziertes Konzept anzuwenden und herauszufinden, bei welchem Patient durch den Cell Saver Einsatz auch tatsächlich Fremdbluttransfusionen eingespart werden können. Auch für die Herzchirurgie gilt, dass die Transfusionsbedürftigkeit von präoperativem Hct (<35%), vom KG (<85kg), vom Geschlecht (weiblich) und Alter (>65Jahre)abhängt (Scott et. al., Blood Use in Patients Undergoing Coronary Artery Bypass Surgery: Impact Of Cardiopulmonary Bypass Pump, Hematocrit, Gender, Age, and Body Weight. Anesth Analg. 2003 Oct;97(4):958-63).
Das wird also auch die Begründung sein, warum es hier keine einheitliche Handhabe unter den Kollegen gibt.
Lieben Gruß
TF

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Prof Dr. med. Thomas Frietsch
1. Vorsitzender der Interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft
für Klinische Hämotherapie IAKH e.V.
Anästhesiologie und Intensivmedizin
Universitätsmedizin Mannheim

Beiträge: 331 | Mitglied seit: Dezember 2003 | IP-Adresse: gespeichert
Lorentz
kommt regelmäßig her
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ID # 2


  Erstellt am 18. Dezember 2006 15:46 (#3)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Falls intraoperative ein maschinelles Autotransfusionsgerät eingesetzt wurde, macht es Sinn, das Restblut aus der Herz-Lungen-Maschine ebenfalls darüber aufzubereiten, um Heparin und Mediatoren daraus zu entfernen. Meines Wissens gibt es allerdings keine Studie, die belegen würde, daß das Outcome der Patienten dadurch verbessert wird. Wenn es sich um größere Mengen handelt, die ungewaschen transfundiert werden, sollte die enthaltene Menge an Heparin antagonisiert werden.

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Arnulf Weiler-Lorentz

Beiträge: 51 | Mitglied seit: Mai 2003 | IP-Adresse: gespeichert
Lorentz
kommt regelmäßig her
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ID # 2


  Erstellt am 22. Dezember 2006 16:52 (#4)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Antwort von Prof. Moosdorf, Leiter der Kardiochirurgie Marburg:

Bei uns wird das Rest-Blut mittels in die HLM integrierten Hämofilter am Ende konzentriert und steht dann zur Retransfusion zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. R. Moosdorf

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Arnulf Weiler-Lorentz

Beiträge: 51 | Mitglied seit: Mai 2003 | IP-Adresse: gespeichert
QBHaemotherapie
ist neu hier
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ID # 130


  Erstellt am 26. Januar 2007 14:13 (#5)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail   HP HP
Hallo,

in Jena wird auch nur dann das Heparin ausgewaschen, wenn ein Cellsaver aufgebaut wird (sehr selten).

Da es antagonisiert wird - laut Empfehlung aus dem Herzzentrum Berlin am besten mit Thrombelastometrie-Steuerung - ist es auch unkritisch. Der zusätzliche Beitrag des Heparins aus dem Restblut gegenüber dem intracorporal befindlichen (heparinisierten) Blut ist nicht sehr hoch.

Mit freundlichem Gruß

Björn Mehlhorn

Beiträge: 2 | Mitglied seit: Januar 2007 | IP-Adresse: gespeichert



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