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Autor Thema: Indikation für die maschinelle Autotransfusion
STT
ist neu hier
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ID # 22


  Erstellt am 28. November 2003 22:19 (#1)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Wann ist die maschinelle Autotransfusion (MAT) indiziert?

In der Literatur wird häufig der intraoperative Blutverlust als Kriterium genannt. Dabei ist anzumerken, dass ein absoluter Wert (z.B. 1000ml Blutverlust), bei gleichen Transfusionsgrenzen für das MAT-Blut wie für Fremdblut, häufig nicht zu einer Retransfusion führt. Beachtet man wirtschaftliche Aspekte, ist die MAT erst mit dem Einsparen von 2-3 Fremdbluteinheiten kostenneutral. Oder kann auch eine Transfusionswahrscheinlichkeit (z.B. 10% , Aufklärungspflicht für die Anwendung von Eigenblut) ausschlaggebend sein.

Stefan Trojan

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STT

Beiträge: 2 | Mitglied seit: November 2003 | IP-Adresse: gespeichert
Lorentz
kommt regelmäßig her
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ID # 2


  Erstellt am 07. Dezember 2003 03:40 (#2)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Bei einem (Gesamt-)Blutverlust von 1 000 ml ist bei einem normalgewichtigen Patienten, der nicht anämisch ist, ist keine Transfusion, also auch kein Einsatz von autologen Verfahren notwendig. Allerdings wird der Blutverlust meist deutlich unterschätzt, sowohl intraoperativ wie postoperativ. Im Bereich Orthopädie und Unfallchirurgie liegt er nicht selten doppelt so hoch wie geschätzt. Andererseits ist in der Orthopädie durch die maschinelle Autotransfusion (MAT) intraoperativ nur 50-60 %, postoperativ rund 80 % der Redonverluste zurückzugewinnen (1).

Die betriebswirtschaftliche Rechnung muß für die konkrete Situation des Krankenhauses und der operierenden Abteilung betrachtet werden. Die allogenen Bluteinheiten sind in der letzten Jahren durch NAT-Testung und Leukozytendepletion deutlich teuerer geworden, während die Einmalsets für die MAT durch die zunehmende Konkurrenz billiger geworden sind. Entscheidend kann hier auch sein, ob ein kostengünstiges Reservoir zur Verfügung steht, das einen Einsatz auch dann erlaubt, wenn häufig nicht aufbereitet wird. Betriebswirtschaftliche Rechnung in diesem Sinne ist allerdings nicht gleichbedeutend mit Abschätzung der Kosteneffektivität. Hierfür müßten Folgekosten (Outcome nach allogenen bzw. autologen Transfusion) einbezogen werden.

Aus der Plicht zur Aufklärung über autologe Verfahren (bei einer Transfusionswahrscheinlichkeit von > 10%) muß man sicher ableiten, daß diese Verfahren dann auch eingesetzt werden sollten.

(1) Lorentz A, Homenou W, Schipplick M, Osswald PM, Winter M (1991): Intra- und postoperative Autotransfusion in der Hüftgelenkschirurgie: Effektivität, Bakteriologie. Anästhesie Intensivtherapie Notfallmedizin Schmerztherapie 26:79-86

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Arnulf Weiler-Lorentz

Beiträge: 51 | Mitglied seit: Mai 2003 | IP-Adresse: gespeichert



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