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Autor Thema: Qualitätskontrollen der MAT auch bei wenigen Einsätzen notwendig?
tfrietsch
Supermoderator
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ID # 24


  Erstellt am 22. Juni 2018 09:30 (#1)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Die Anfrage eines Forumnutzers lautet:


Ich habe eine konkrete Frage zu den neuen Qualitätskontrollen in der MAT.
Seit Jahren führen wir bei uns im Hause MAT bei ca 450 orthopädischen Eingriffen/Jahr im Hause durch. Seit über 5 Jahren machen wir Quali-Checks gemäß den Vorgaben von Prof. Hansen.

Jetzt wird durch Umstellung des OP Verfahrens der Orthopäden (kein Cell Saver für elektive Endoprothetik, stattdessen Tranexamsäure präOP) ein Großteil der MAT Einsätze wegfallen.
Als zertifiziertes Traumazentrum müssen wir aber einen Cell Saver vorhalten.
Wie kann ich nun den geforderten Qualichecks nachkommen, wenn ich nur noch 20 Cell Saver Einsätze /Jahr haben werde (TEP Wechsel, Trauma Notfall?)?

Darf ich (analog dem Gesetzestext ?> 5%, mind. einmal/Monat?) das Gesetz so auslegen, daß ich jeden MAT Einsatz mit Qualicheck ausführe und damit dem Gesetz genüge tue?

Gibt es alternative Messmethoden (?Dummie-Chemikalien?), soll ich ein FremdEK/Monat durch die Cell-Saver schicken (Kosten!)?

Wir sind hier im Hause im Moment etwas ratlos.
Vielleicht haben Sie eine Idee?

Beiträge: 331 | Mitglied seit: Dezember 2003 | IP-Adresse: gespeichert
tfrietsch
Supermoderator
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ID # 24


  Erstellt am 22. Juni 2018 09:39 (#2)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Sehr geehrter Herr Kollege Gräsel,

die reduzierte Anzahl des MAT Einsatzes entbindet Sie leider nicht die strengen Auflagen der Hämotherapie RL 2017 zu erfüllen. Über die Art und Weise ?analog dem Gesetzestext ?> 5%, mind. einmal/Monat? wird derzeit noch diskutiert. Wir haben bei der IAKH dazu eine erste Umfrage bei den Anwender*innen veranlasst.

Bisher ist der Rücklauf mäßig. Es scheinen sich aber 2 ?Bewegungen? heraus zu kristallisieren:

1.Probe aus Reservoir und Produkt (s.Anhang)
2.Probe aus Patient und Produkt

Die Quali-Checks nach Hansen sind aus Dissertationsarbeiten und Publikationen der Gruppe zwar bekannt (Hämolyseparameter, Albumin, Gesamteiweiß???), werden aber bezüglich ihrer Validität wegen der unzureichenden Durchmischung des Reservoirs immer wieder angezweifelt.

Da die Anforderungen an die Dokumentation und Schulung/Einweisung leider auch bei geringen Fallzahlen zu erfüllen sind, empfehlen wir Ihnen:

1.Aus jedem Retransfundat eine Hkt-Kontrolle zu bestimmen

2. mind. einmal/Monat einen Quali Check-Eiweißelimination wie beschrieben durchzuführen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie sich aktiv in der neu gegründeten IAKH AG autologe Verfahren beteiligen (s. weitere e-mail, s.Anlage und Anschreiben).

Mit der Beantwortung der Frage im IAKH Forum möchte ich bis zu einem ersten ?update? der Rückmeldung Anwenderseits warten.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Karlheinz Gürtler
Leiter IAKH-AG autologe Verfahren

Dr. Karlheinz Gürtler
Oberarzt
Transfusionsbeauftragter

Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin
Klinikum Augsburg
Stenglinstr. 2
86156 Augsburg

Beiträge: 331 | Mitglied seit: Dezember 2003 | IP-Adresse: gespeichert
tfrietsch
Supermoderator
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ID # 24


  Erstellt am 22. Juni 2018 09:44 (#3)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Lieber Herr Kollege,

gerade bei seltenen Einsätzen ist eine Qualitätskontrolle prinzipiell wichtig, um sicherzustellen, dass Geräte und Anwender so vertraut mit der Methode sind und die Wartung und Bedienung der Geräte nicht vergessen wurde.

Man mag darüber streiten, ob die vorgeschriebenen MAT-Qualitätskontrollen in der Frequenz und Parameterauswahl sinnvoll sind, aber solange wir keine Änderung der Richtlinien erreicht haben,, müssen wir sie leider durchführen.

Die Qualitätskontrollen mit Fremd-EKs sind durchaus eine mögliche, aber nicht vorgeschriebene Methode- besorgen Sie sich einfach von Ihrer Blutbank die verfallenen Produkte, zeitnah nach Ablauf des Verfallsdatums.

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Prof Dr. med. Thomas Frietsch
1. Vorsitzender der Interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft
für Klinische Hämotherapie IAKH e.V.
Anästhesiologie und Intensivmedizin
Universitätsmedizin Mannheim

Beiträge: 331 | Mitglied seit: Dezember 2003 | IP-Adresse: gespeichert



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