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Autor Thema: MAT und HLM Blut
riess.al
ist neu hier
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ID # 458


  Erstellt am 22. Oktober 2018 16:44 (#1)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wie handhaben Sie den Umgang mit HLM Blut nach dem Weaning von der EKZ? Sprich: bereiten Sie dieses mittels MAT auf? Wirken sich die Änderungen 2017 (Stichwort: Hersteller) auf Ihr vorgehen aus?

Besten Dank,

A. Rieß

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Dr. med. Alexander Rieß
FA für Anästhesiologie

Beiträge: 3 | Mitglied seit: Oktober 2018 | IP-Adresse: gespeichert
tfrietsch
Supermoderator
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ID # 24


  Erstellt am 23. Oktober 2018 17:11 (#2)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Lieber Herr Kolleg Rieß,
sobald Sie die MAT auch im Rahmen einer Rückführung nach Abgang von der Herz-Lungen-Maschine benutzen, unterliegen Sie meiner Meinung leider auch den Zwängen der neuen Hämotherapierichtlinien 2017 mit Anzeigepflicht, Qualitätskontrolle und Anwendungsdokumentation.
Die extrakorporale Zirkulation ist sinnigerweise noch als "dem Eingriff zugeordnet" anzusehen und daher ist die intraoperativ angewendete Technik der HLM (des Pumpens, der Oxigenierung, Dilution und Antikoagulation vor Rückgabe) auch nicht als Methode zur Herstellung/Gewinnung eines Blutprodukts im Sinne des AMGs zu werten.
Für die Maschinellen Autotransfusion haben einige Regierungspräsidien das Verfahren aber Herstellung und nicht als eine dem Verfahren zugehörige Technik bewertet. Daher ist die MAT als Methode zur Herstellung eines Blutprodukts, also eines Arzneimittels, nun dem AMG unterworfen. Eine Kombination mit der HLM ändert daran nichts, da es in den Augen der Behörden wohl nicht erheblich unterschiedlich ist, ob die "Blutspende" (als Vollblutspende , mit der die MAT gespeist wird) anstatt aus dem Gewebe direkt aus dem Herzen oder Gefäßbett erfolgt.
Auch wenn man gelagerte Erythrozytenkonzentrate mit der MAT wäscht und damit gewaschene homologe Erythrozytenkonzentrate herstellt, unterliegt das dem AMG und den Regulierungen der Hämotherapie-Richtlinie 2017.

Schlußfolgernd- MAT ist MAT, wann immer, für welchen Zweck auch immer, sie benutzt wird.

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Prof Dr. med. Thomas Frietsch
1. Vorsitzender der Interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft
für Klinische Hämotherapie IAKH e.V.
Anästhesiologie und Intensivmedizin
Universitätsmedizin Mannheim

Beiträge: 331 | Mitglied seit: Dezember 2003 | IP-Adresse: gespeichert
riess.al
ist neu hier
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ID # 458


  Erstellt am 23. Oktober 2018 21:48 (#3)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Lieber Herr Kollege Frietsch,

Vielen Dank für Ihre Ausführungen. Ohne nun Haarspalterei betreiben zu wollen: ist dann die Retransfusion von ungewaschenem Maschinenblut durch den Anaesthesiologen aufgrund der fehlenden Aufbereitung hinsichtlich des nun aktuellen Gesetzestextes kritisch zu hinterfragen? Die Perfusion an sich ist ja abgeschlossen und die Rückgabe erfolgt doch nicht über die Aortenkanüle sondern wird vom Kardiotechniker abgefüllt und auf der anderen Seite des Tuches transfundiert.

Viele Grüße,

A. Rieß

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Dr. med. Alexander Rieß
FA für Anästhesiologie

Beiträge: 3 | Mitglied seit: Oktober 2018 | IP-Adresse: gespeichert



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