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Autor Thema: MAT QM
Krautterph
ist neu hier
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ID # 455


  Erstellt am 29. Oktober 2019 11:20 (#1)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Sehr geehrter Herr Prof Frietsch,
aufgrund des heterogenen "Probenmaterials" im Reservoir und den Bedenken unseres Labors, schlage ich vor, zur QM Messung eine Serum Probe des Patienten zu nehmen und hier das GE oder Albumin zu messen und dies in Relation zu einer Messung im produzierten autologen EK zu setzen. Ist dies zulässig?
Mit freundlichen Grüßen, Krautter

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Philipp Krautter
Facharzt Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin
Oberschwaben Klinik, St Elisabethen Klinikum Ravensburg

Beiträge: 4 | Mitglied seit: September 2018 | IP-Adresse: gespeichert
tfrietsch
Supermoderator
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ID # 24


  Erstellt am 29. Oktober 2019 13:03 (#2)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Ja, exakt das ist auch unsere Empfehlung. Die präoperativen Serumkonzentrationen sind vertretbare Referenzen, wenn keine großen Volumenverschiebungen (> 2l beim Erwachsenen)aufgetreten sind.
Siehe auch https://www.iakh.de/Forum/index.php?mode=viewthread&forum_id=5&thread=70

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Prof Dr. med. Thomas Frietsch
1. Vorsitzender der Interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft
für Klinische Hämotherapie IAKH e.V.
Anästhesiologie und Intensivmedizin
Universitätsmedizin Mannheim

Beiträge: 330 | Mitglied seit: Dezember 2003 | IP-Adresse: gespeichert
Krautterph
ist neu hier
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ID # 455


  Erstellt am 30. Oktober 2019 11:29 (#3)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Hier liegt m. E. ein Problem: Wir sollen versuchen einen Qualitätsnachweis für die Funktion des Cellsavers nachzuweisen und verwenden hierzu variable Größen, da ja gerade bei den Patienten, bei denen wir die MAT nutzen durchaus größere Volumen Verschiebungen auftreten können (Prothesen Wechsel OP, Aorta...). Hier hilft auch nicht die Blutabnahme zu Beginn der OP.
Philipp Krautter

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Philipp Krautter
Facharzt Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin
Oberschwaben Klinik, St Elisabethen Klinikum Ravensburg

Beiträge: 4 | Mitglied seit: September 2018 | IP-Adresse: gespeichert
beykarus
kommt regelmäßig her
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ID # 453


  Erstellt am 08. November 2019 16:04 (#4)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Moin liebe Kollegen,
ich selber gehöre zu der Fraktion, die trotz aller Mühen und vielfach beschriebener Zweifel ( Durchmischu8ng etc...) die ER mit Proben aus Reservoir und AGEK bestimmt.

Von daher kann ich die Suche nach einer alternativen Methode gut nachvollziehen. Als Ausgangswerte präop. Plasmaspiegel einzusetzen ist aber wie oben beschrieben leider auch nicht wirklich überzeugend. Wir füllen die Glocke mit Reservoirblut. Patientenblut wird zu Wundblut (+Gewebflüssigkeiten,+Mediatorenfereisetzung und- Aktivierung,+evtl.Spüllösung...) wird zu Reservoirblut (+Antikoagulationslösung..) Diese verdünnenden Effekte sind von Fall zu Fall extrem variabel und nicht vorhersagbar.

Folgt ein Vorschlag zur näherungsweisen Berechnung der Verdünnung :confused:
Vorausetzung ist die idealisierte modellhafte Betrachtung der Separationsphase unter der Annahme, dass während der Glockenfüllung keine Ery verloren gehen (stimmt so real nicht, kann aber bei regelrecht laufender MAT für Berechnungen so angenommen werden).
Geht man davon aus, dass während der Füllphase keine Erythrozyten in den Abfallbeutel gelangen,bleibt das Erythrozytenvolumen vor und nach der Separation konstant:
V0 · Hkt0 = VG · HktG
( Radvan J et al. Physikalische Grundlagen der MAT Ansthesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2002; 37: 689?696 )
Wir bestimmen also aus dem AGEK HktG und Albummin mg/dl (oder auch Ges.Eiw.- - -wird aber vielleicht durch z.B.Mediatoreneffekte stärker beeinflusst als der Albuminspiegel ?)dazu Hkt% und Albumin in der präop. BE des Patienten.
Wir notieren das aus dem Reservoir zur Füllung der Glocke verwandte Volumem (V0) und das produzierte AGEK Volumen (VG). Mit o.g. Gleichung kann der Hkt0 des Reservoirblut berechnet werden Hkt0 = HktG *VG/V0.
Wird der Hkt0 im RB zum Hkt% in der präop.BE in Relation gesetzt ergibt sich eine Abschätzung der Verdünnung
VD= Hkt0/Hkt%
Multiplikation des präop. Albuminspiegel * VD liefert dann einen Näherungswert des Albumin0 im RB.

Mit den gemessenen Werten für V0,VG,HktG und AlbG sowie den berechneten Werten für Hkt0 und Alb0 kann dann nach der bekannten Formel die ER berechnet werden.

.......................... AlbG x VolG x (100-HktG)
ER% = 100 - 100 x --------------------------
.......................... Alb0 x Vol0 x (100-Hkt0)

Zugegeben erfordert dieses Modell auch die Annahme einer Waschphase ohne Erythrozytenverlust, bedeutet einer Gesamteryausbeute von 100% !?!

Die reale klinische Eryausbeute sollte zwischen 80% und 100% liegen. Nehmen wir für eine Fehlerkalkulation 80% an, müssen die Werte für Alb0 und Hkt0 mit 1,25 multipliziert werden. Für den Nenner der Gleichung ergibt sich dann der Korrekturfaktor 1,15 (bei einem Hkt im Reservoir von 20%).
Werden mit dieser Korrektur reale Werte nachberechnet ergibt sich für die ER ein Fehler um max. 1%.

Die Überschätzung der ER könnte man dadurch ausgleichen, dass die Anforderung an eine so bestimmte ER von 90% auf 95% angehoben wird.

Alternativ könnte man radikal den Ansatz wählen, gezielt nur zu betrachten, was dem Patienten zugeführt wird (ist im Grunde ja auch die wirklich wichtige Frage !)Es wird, wie schon geschehen ein mindest Hkt von 50% im AGEK und eine maximale Albuminkonz. im AGEKfestgelegt(100?150?200?mg/dl).In diesem Bereich liegen bei meinen QKmessungen die Werte bei ERergebnissen >95%.Zur Festlegung müssten natürlich viele Werte von vielen Kliniken genutzt werden, am besten von den Großen z.B.Regensburg.

Sorry, ist ein bischen lang und wohl auch kompliziert geworden.
Viele Grüße mit der Bitte um Anmerkungen und krit.Überprüfung

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Uwe Beyer
stellv. Transfusionsverantwortlicher
AINS
Klinikum Oldenburg

Beiträge: 6 | Mitglied seit: Juni 2018 | IP-Adresse: gespeichert



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