IAKHforum |
Autor | Thema: MAT: Umgang mit Blutbeuteln nach Gebrauch |
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tschacht ist neu hier ID # 494 |
Erstellt am 09. März 2021 22:05 (#1)
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Liebe Kollegen,
bislang werden die bei der MAT eingesetzten, leeren Blutbeutel in unserer Abteilung nach Gebrauch analog zu den leeren Blutbeuteln nach allogener Transfusion für 24 Stunden im Kühlschrank aufbewahrt, um eine mögliche Sepsis durch Keimverschleppung dann nachverfolgen zu können. In den QLL und RiLi habe ich dazu allerdings nichts gefunden und würde gerne Ihre Meinung dazu wissen: sinnvoll oder nicht? Viele Grüße, T. Schachtner ----------------------- tschacht |
Beiträge: 2 | Mitglied seit: März 2021 | IP-Adresse: gespeichert | |
ARo kommt regelmäßig her ID # 339 |
Erstellt am 19. März 2021 15:23 (#2)
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Wir halten es genau so, 24h Aufbewahrung und dann Entsorgung, wenn kein Verdachtsfall entstanden ist.
----------------------- Dr. med. A. Rothhaas-Dreizehnter Oberarzt an der Abteilung für perioperative Medizin am Diakonissen-Stiftungs Krankenhaus Speyer GmbH |
Beiträge: 7 | Mitglied seit: Januar 2012 | IP-Adresse: gespeichert | |
tfrietsch Supermoderator ID # 24 |
Erstellt am 10. Mai 2021 10:16 (#3)
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Das ist eigentlich nicht notwendig.
Die vorsorgliche 24h-Aufbewahrung ist nur bei länger gelagerten Blutbeuteln wie Eigenblutspenden oder homologen Konserven aller Art sinnvoll. Werden bei der maschinellen Autotransfusion die hygienischen Anforderung-"Retransfusion bis zu 6h nach Aufbereitungsstart"- befolgt, ist eine Aufbewahrung der MAT-Konservenbeuteln nicht notwendig. Da muss man das Kontaminationsrisiko für die Mitarbeiter und des Arbeitsplatzes sowie den dafür entstehenden Aufwand durch die Beutellagerung berücksichtigen. Dieses ist meiner Ansicht deutlich relevanter als die sehr unwahrscheinliche Keimbesiedelung einer MAT-Konserve in klinisch relevantem Ausmaß. Frühe Arbeiten aus den 90er Jahren (Mempel-Symposien zu den Autologen Verfahren) haben eine nur mäßige oder gar keine Keimbelastung bis zu 6 Stunden nachgewiesen. ----------------------- Prof Dr. med. Thomas Frietsch 1. Vorsitzender der Interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft für Klinische Hämotherapie IAKH e.V. Anästhesiologie und Intensivmedizin Universitätsmedizin Mannheim |
Beiträge: 331 | Mitglied seit: Dezember 2003 | IP-Adresse: gespeichert | |
tschacht ist neu hier ID # 494 |
Erstellt am 04. August 2021 14:59 (#4)
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Sehr geehrter Herr Prof. Frietsch,
vielen Dank für Ihre Antwort. Der Grund für unser Vorgehen liegt in der wiederholten Beobachtung begründet, dass z.B. bei endoprothetischen Revisions-OPs (HTEP, KTEP) NACH Sanierung des ursprünglichen Infektfokus die Operateure zwar von Keimfreiheit im OP-Gebiet ausgehen, aber bezüglich Einsatz von MAT meinen: "100% könne man es ja nie wissen..". Falls Patienten dann nach Retransfusion postOP septisch würden, könnte man womöglich leichter einen Keimnachweis erreichen. Was denken Sie dazu? ----------------------- tschacht |
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