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Autor Thema: Zweite Richtlinienanpassung 2010
tamara
ist neu hier
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ID # 188


  Erstellt am 05. August 2010 14:28 (#1)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Sehr geehrte Damen und Herren,

in der Vorabinformation der Zweiten Richtlinienanpassung 2010 (Richtlinien zur Gewinnung von Blutbestandteilen und zur Anwendung von Blutprodukten)
konnte ich unter dem Punkt 4.2.5.2 Testreagenzien
folgenden Zusatz lesen :
(...)
Die Aktivität und Spezifität der Antiseren im AB0 und Rh-Blutgruppensystem sind mindestens wöchentlich, zusätzlich bei Chargenwechsel, zu kontrollieren; für Anti-A und Anti-B erfolgt dies mit bekannten A1, A2, B und 0-Erythrozyten, für Anti-D mit bekannten Rh-positiven und Rh-negativen Testzellen, für monospezifische Seren gegen Rh-Untergruppenmerkmale mit geeigneten Testerythrozyten, die die entsprechenden Antigene tragen bzw. nicht tragen.

--> würde m.E bedeuten ich muss 1x wöchentlich meine Rh- Untergruppen Testreagenzien C,c,E,e mit QC-Erythrozyten folgender Konstellationen testen müssen.
CCee
ccEE
Sind diese zwei Rh-Formeln für eine Kontrolle ausreichend?
Was wäre wenn man Testzellen mit der Rh-Formel CcEe; Ccee;ccddee als QC benutzt?

Unter dem Punkt 4.2.5.6. Bestimmung weiterer Blutgruppenmerkmale
steht folgender Satz :

Die Bestimmung weiterer Rh-Merkmale und/oder anderer Blutgruppenmerkmale soll grundsätzlich mit jeweils zwei verschiedenen Testreagenzien unter Mitführung von Positiv- und Negativkontrolle erfolgen.Eine aktuelle Kontrolle zur Prüfung auf Autoagglutination der Probe muss vorliegen und gegebenenfalls mitgeführt werden. Die positive Kontrolle sollte das Merkmal schwach ausgeprägt aufweisen (z. B. heterozygote Erbanlage für das Allel). Eine DNA-Typisierung kann als ergänzendes Untersuchungsverfahren zur Antigenbestimmung dienen.


Wenn ich dies richtig interpretiere müsste ich also bei jeder Rh- Untergruppenbestimmung die ich durchführe eine pos und eine neg.KT mitführen.
Ich arbeite mit Gelkarten, dies würde bedeuten, dass ich bei einer Rh- Untergruppenbestimmung 6 Gelkarten benötige , denn die Bestimmung muss ja auch doppelt durchgeführt werden. Zudem ist in diesem Ansatz noch die Rede von pos Kontrollen mit heterozygoter Erbanlage (schwach ausgeprägtes AG). Würde hier dann eine Testzelle CcEe ausreichen???Wenn ich aber noch eine neg KT machen muss müsste ich für jedes Antigen noch weitere Testzellen ( CCee,ccEE) als KT mitführen.
Das wird doch uferlos!

M.E. widersprechen sich Punkt 4.2.5.2 und Punkt 4.2.5.6!

Über eine Antwort und Interpretationshilfe würde ich mich sehr freuen.

MFG Tamara

Beiträge: 3 | Mitglied seit: September 2009 | IP-Adresse: gespeichert
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ID # 5


  Erstellt am 06. August 2010 18:14 (#2)  |  Zitat Zitat
Sehr geehrte Frau Tamara,

als Praktiker und Nichtmitautor der Richtlinien möchte ich versuchen, eine Lösung anzubieten.

- Es ist richtig, wenn Sie Ihre Testzellen und Testseren für die ABO-Bestimmung und den Rhesus-Faktor wöchentlich ansetzen = kontrollieren und dokumentieren.

- Wenn Sie ebenfalls wöchentlich Testzellen und Testseren für die Rh-Untergruppenmerkmale ansetzen = kontrollieren und dokumentieren, so wäre die Mitführung positiver und negativer Kontrollen bei jedem Ansatz überflüssig = nicht notwendig.
Die Formulierung im Punkt 4.2.5.6. ist ein wenig unglücklich und betrifft hinsichtlich weiterer Rh-Merkmale nur die Laboratorien, die keine wöchentlichen Kontrollen durchführen. Ich sehe zwischen den Punkten 4.2.5.2. und 4.2.5.6. keinen Widerspruch, sondern eher eine Dopplung.

- Testzellen mit homozygoter Konstellation CCee bzw. ccEE sind zur Überprüfung von Testseren ungeeignet. Besser sind Testzellen, bei denen das entspr. Merkmal nur heterozygot vertreten ist.
Wir verwenden als positive bzw. negative Kontrolle für unsere Testseren nachfolgende Testzell-Kombinationen:
Anti-C Ccddee bzw. ccD.EE
Anti-c Ccddee bzw. CCD.ee
Anti-E ccddEe bzw. CCD.ee
Anti-e ccddEe bzw. ccD.EE .
Mit dieser Verfahrensweise stellen wir sicher, daß unsere Testseren auch schwach ausgeprägte = heterozygote Merkmale noch erfassen.
"Schlechte" Testseren würden nur starke = homozygote Merkmale anzeigen und bei schwacher = heterozygoter Ausprägung falsch negative Reaktionen anbieten.

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