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Autor Thema: Rohrpost-Transport von EK
hzieser
kommt regelmäßig her
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ID # 64


  Erstellt am 26. Juni 2016 20:04 (#1)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Hallo,

unser Zentrallabbor wird innerhalb des Krankenhausgeländes in einer weiter entferntes Gebäude verlegt.
Für den Transport von Blutproben wird eine Rohrpost-Anlage der Firma Swisslog installiert.
Über diese Anlage, so ist geplant, sollen auch EK ins Haupthaus transportiert werden.

Wer hat Erfahrungen mit dem Transport von EK über Rohrpostanlagen?
Und kann mir als Transfusionsverantwortlichen ggf. Tipps geben?

Liebe Grüße

Hartmut Zieser

Beiträge: 9 | Mitglied seit: Juli 2005 | IP-Adresse: gespeichert
tfrietsch
Supermoderator
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ID # 24


  Erstellt am 19. November 2016 17:08 (#2)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Lieber Herr Zieser,
ich habe diese Frage der Auswertekommission unseres Fehlerregisters weitergeleitet. Lesen Sie die Empfehlungen der Kommission in der Auswertung 2016.
Wenn Sie die Empfehlungen dringlicher brauchen, rufen Sie mich an.

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Prof Dr. med. Thomas Frietsch
1. Vorsitzender der Interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft
für Klinische Hämotherapie IAKH e.V.
Anästhesiologie und Intensivmedizin
Universitätsmedizin Mannheim

Beiträge: 331 | Mitglied seit: Dezember 2003 | IP-Adresse: gespeichert
k.roettger.for
ist neu hier
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ID # 503


  Erstellt am 11. August 2022 10:20 (#3)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Guten Morgen Herr Professor Frietsch,
im Rahmen der Planung eines Krankenhauneubaus ist ebenfalls die Frage nach einem Versand von Blutprodukten (EK, TK, FFP) an mich als Transfusionsverantwortlichen herangetragen worden. Hier geht es scheinbar um den versand innerhalb des Gebäudes vom Labor zu den Anwendern.
Ich bin gerade ihrem Verweis auf das Fehlerregister gefolgt und habe die Mledung Fall-ID: 118-2016-R6E6 gelesen. Die Anfrage von Herrn Zieser und die Beurteilung im Fehlerregister sind vor Herausgabe der aktuellen Richtlinie Hämotherapie von 2017 und entsprechendem Erratum erfolgt.
Würden sie heute eine andere Bewertung vornehmen? Bei sofortiger Anwendung ist der Transport bei Raumtemperatur zugelassen. Es müsste also nur gewährleistet sein, dass die Temperatur sich während des Transportes zwischen minimaler Transporttemperatur und Raumtemperatur bewegt. Der Transportausschluss für TKs wird sich sicherlich in der Bewertung nicht geändert haben, oder?
Mit freundlichen Grüßen
Karsten Röttger

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Karsten Röttger
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Heidekreis-Klinikum
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Robert-Koch-Str. 4
29664 Walsrode

Beiträge: 5 | Mitglied seit: November 2021 | IP-Adresse: gespeichert
tfrietsch
Supermoderator
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ID # 24


  Erstellt am 17. August 2022 08:40 (#4)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Lieber Herr Röttger,
Vielen Dank für Ihre Frage. Beim Fall von 2016 (https://www.iakh.de/files/iakh/public/register/2016/118-2016-R66E6-%20Ek-%20Transport%20durch%20Rohrpost.pdf) ging es um den geplanten Transport von EKs in der Rohrpost.

Der damaligen Besprechung des Falls ist nichts hinzuzufügen, sie ist auch heutzutage so noch gültig. Die Temperaturänderungen der EKs sind nicht so kritisch zu sehen, von den ersten Anwendungen der angesprochenen RFID -Überwachung wissen wir, dass sich die Kühlschranktemperatur von EKs bei Raumluft-Lagerung nur langsam ändert (< 1-2°C/h je nach Unterlage). Die meisten Rohrpostanlagen haben selbst bei langen Strecken nur wenige Minuten Transportzeit. Allerdings ist der Einfluss von De- und Akzeleration vermutlich mit einer mehr oder minder stark ausgeprägten Hämolyse verbunden. Das Ausmaß ist vermutlich vernachlässigbar, sollte aber ausgetestet werden und der Kalium, LDH, Haptoglobin und freies Hb vor und nach Transport bei einer ausreichend großen Stichprobe untersucht werden.
Thrombozyten würde ich nicht so transportieren wollen, aber Thrombozyten sind auch in vivo an Stenosen und Klappen hohem Shearstress ausgesetzt. Wie gelagerte Thrombozyten diesbezüglich reagieren ist nicht geklärt. Wenn es eine Dissertation zum Thema "Impedanzaggregometrisch gemessene Thrombozytenaktivierungen (ADP, Fibrin, ASS, GPIIb/IIIa) und vWF-Spiegel durch mechanische Transport-Agitation" dazu gäbe, wäre es interessant (Ein solches Promotionsvorhaben in Ihrem Hause würde die IAKH unterstützen).

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Prof Dr. med. Thomas Frietsch
1. Vorsitzender der Interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft
für Klinische Hämotherapie IAKH e.V.
Anästhesiologie und Intensivmedizin
Universitätsmedizin Mannheim

Beiträge: 331 | Mitglied seit: Dezember 2003 | IP-Adresse: gespeichert



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