Management des Schwerverletzten
Management des Schwerverletzten 1. Auflage- das Lehrbuch 2018 auch als Kindle, rezensiert von T. Frietsch
Management des Schwerverletzten

Rezension im Detail
Ein empfehlenswertes Werk der unfallchirurgischen Herausgeber Hans-Christoph Pape, Frank Hildebrand, Steffen Ruchholtz Geeignet als Einführungswerk (eher zu detailliert), aber gut zur Vertiefung und als Nachschlagewerk, wenn man mit der Versorgung von Polytraumata im Schockraum betreut ist. Das Arbeiten im Team gewinnt durch die interdisziplinäre Behandlung und den durch dieses Buch geförderten gegenseitigen Sachverstand der Disziplinen.Erfreulicherweise liegt der Schwerpunkt auf der Praxis:
-Die standardisierte Erstversorgung im Schockraum (ABCD-Schema) und die Schockraumversorgung nach dem Advanced Trauma Life Support (ATLS).
-Die aktuellen Standards in der Notfalldiagnostik.
-Die Akutversorgung in den ersten Stunden von unter Beachtung der Prinzipien "Damage Control und Safe definitive Surgery" aller Verletzungsarten und aller Körper-Regionen inclusive der Besonderheiten von offenen Verletzungen und urologischen Begleitverletzungen.
-Die intensivmedizinische Versorgung und das Management von Komplikationen, die in dieser Phase auftreten
Speziell unfallchirurgisch erscheinen Aspekte zum Traumanetzwerk der DGU, das berufsgenossenschaftliche Heilverfahren und die Scoringsysteme zur Einschätzung und Prognose schwer traumatisierter Patienten- besonders interessant darunter der TASH-Score zur Vorhersage der Massivtransfusion.
Dieses Buch thematisiert somit das gesamte Spektrum des Managements polytraumatisierter Patienten. Besonders herausragend waren für mich die bebilderten Praxisbeispiele in den Kapiteln zu den Verletzungen der einzelnen Regionen: Bildmaterial aus CT, Röntgen, Ultraschall und endoskopischem Situs demonstriert ein Verletznugsmuster eindrücklicher. Es findet sich auch sehr gefälliges Tabellenmaterial zur systematischen Darstellung zum Beispiel zur Evidenz des Geanzkörper-Computertomogramm beim Polytrauma. (Tab 10.2, S. 92/93)
Abstriche muss man da machen, wo sich der Unfallchirurg mit Themen beschäftigt, die durch die Kooperation mit anderen Spezial-Disziplinen inhaltlich Besserung aktueller gestaltet hätten werden können. So findet sich bei der Intensivmedizinischen Versorgung (Kap 25) eine eher verlassene Empfehlung zum Einsatz von Dopamin, nicht ganz so klare und technisch aktuelle Erklärungen der Beatmung und Respirator-Therapie als auch zur Volumentherapie und Sepsis. Wenig verständlich, wo doch die Autoren der Folgekapiteln (Kap 26 und 27) eine aktuellere und inhaltlich bessere Gestaltung erreicht hätten.
Alles in allem ein notwendiges Werk, das bisher gefehlt hat, mit viel Evidenz, klaren Tabellen und guter Bebilderung.
rezensiert von Prof. Thomas Frietsch, Mannheim
IAKH-Empfehlung:
4 von 5 IAKH-Tropfen
Management des Schwerverletzten 1. Aufl.
2018, Springer, Heidelberg
Abbildungen: 168
Abmessungen: 28,4 x 21,2 x 2,6 cm, Hardcover
ISBN: 978-3-662-54980-7 oder Kindle 978-3-662-54979-7e
Inhalt:
I Allgemeine Aspekte
- Grundlagen der Schwerverletztenversorgung, Epidemiologie
S. Flohé, T. Lögters S 3-9 - Prävention des Polytraumas
P. Koenen, T. Brockamp, B. Bouillon, C. Probst S 11-20 - TraumaNetzwerk und TraumaRegister DGU
F. Debus, S. Ruchholtz, R. Lefering S 21-27 - Die Einschätzung und Prognose polytraumatisierter Patienten
H. Andruszkow, H.-J. Oestern S 29-36 - Berufgenossenschaftliches Heilverfahren
M. Perl, R. Beickert, S. Simmel, V. Bühren S 37-46 - Fortbildung
C. Wölfl, S. Flohé, R. Pfeifer, H.-C. Pape S 47-52 - Pathophysiologie nach Polytrauma
F. Hildebrand, H. Andruszkow, M. Frink S 53-65[nbsp
II Präklinik
- Rettungsdienstliche Strukturen der Traumaversorgung
H. A. Adams S 69-78 - Erstmaßnahmen des Notarztes
U. Schweigkofler, R. Hoffmann S 79-86
III Schockraum
- Stellenwert der Akutdiagnostik mit Computertomographie im Schockraum
S. Huber-Wagner S 89-99 - Volumentherapie, Transfusions- und Gerinnungsmanagement
O. Grottke, M. Honickel, R. Rossaint S 101-110 - Indikationen für lebensrettende Sofortoperationen
K. Sprengel, H.-C. Pape S 111-114
IV Akutversorgung, die ersten Stunden
- Schädel-Hirn-Trauma: Einfluss auf die Akutversorgung
P. F. Stahel, S. Weckbach S 117-123 - Stammverletzung: Thorax
C. Güsgen, R. Schwab S 125-139 - Stammverletzung: Abdomen
C. Wurster, D. K. Bartsch S 141-154 - Stammverletzung: Becken
P. M. Rommens, S. Kuhn, A. Hofman S 155-178 - Stammverletzung: Wirbelsäule
S. Hauck, O. Gonschorek, V. Bühren S 179-206 - Verletzungen der oberen Extremitäten
D. Busse, D. Rixen S 207-215 - Verletzungen der unteren Extremitäten
R. Pfeifer, H. Andruszkow, F. Hildebrand, H.-C. Pape S 217-237 - Offene Verletzungen, Gefäßverletzungen, Mangled Extremity
M. Koch, J. Weber, M. Nerlich S 239-252 - Urologische Begleitverletzungen
G. Schönberg, J. P. Radtke, M. Hohenfellner S 253-280 - Interventionelle Therapie
A. H. Mahnken S 281-291
V Verzögerte Primärversorgung
-
Management von Frakturen
R. Pfeifer, H.-C. Pape S 295-303 - Rekonstruktive Chirurgie: Freie und gestielte Lappenplastiken
A. Bozkurt, N. Pallua S 305-320
VI Intensivstation
- Intensivmedizinische Versorgung
G. Regel, H.-C. Pape S 323-344 - Komplikationen: Sepsis, Multiorganversagen, ARDS L. Martin, T. Schürholz, J. Bickenbach, G. Marx S 345-358
- Organersatzverfahren
T. Vassiliou, C. Arndt, H. Wulf S 359-364
VII Sondersituationen
- Kindliches Polytrauma
P. Störmann, B. Auner, S. Wutzler, I. Marzi S 367-376 - Polytrauma des geriatrischen Patienten
B. Bücking S 377-386
VIII Outcome
- Lebensqualität nach Polytrauma
R. Pfeifer, H.-C. Pape, C. Probst S 389-395 - Psychische Folgen von Traumatisierungen
E. Smith, U. Habel S 397-404