- 2003, Springer Berlin
- Preis: 24,95€
- Ausstattung/Bilder: 2003. XXIII, 295
S. m. 14 Abb., 45 Tabellen
- Seitenzahl: 295
- Best.Nr. des Verlages: 10825240
- Deutsch
- Abmessung: 229mm x 152mm x 19mm
- Gewicht: 450g
- ISBN-13: 9783540006312
- ISBN-10: 3540006311
- Best.Nr.: 11664857
Inhalt
- Rechtliche Rahmenbedingungen
in der Transfusionsmedizin.
- Blutgruppenserologie.
- Allogene Blutkomponenten:
Zusammensetzung, Lagerung, Anwendung, Dokumentation.
- Unerwünschte Transfusionswirkungen.
- Perioperative Anämietoleranz -
Indikation zur Bluttransfusion.
- Perioperative Behandlung bei
Hämostasestörungen.
- Notfall- und
Massivtransfusion.
- Perioperative Bluttransfusion
bei Kindern.
- Autologe Transfusion und
fremdblutsparende Maßnahmen.
- Perioperative Hämodilution und
dilutionsinduzierte Hämostasestörungen.
- Bluttransfusion und Zeugen
Jehovahs.
- Rationale Planung eines
perioperativen Transfusionskonzeptes.
Besprechung
Bereits 2003 hat Prof. Singbartl von der Anästhesie der
Endoklinik in Hamburg zusammen mit der Münsteraner Transfusionsmedizinerin
Walther-Wenke die Lücke erkannt, die auch nach der Publikation von produktorientierten
Richtlinien und Leitlinien zur Hämotherapie immer noch klafft- die Risiken von
Bluttransfusionen im klinischen Kontext!
Dafür muss man über ein fundiertes Basiswissen der Grundlagen
der Blutgruppenserologie, der Zusammensetzung von Blut und Blutprodukten, des Managements
bei Transfusionszwischenfällen, Details des aktuellen Transfusionsgesetzes und der
Richtlinien zur Bluttransfusion sowie alle weiteren Grundlagen zur Verordnung
und Gabe von Blut und Blutprodukten verfügen. Das ist die große Errungenschaft
dieses Buches und bereits schon 2003 umgesetzt: Praxisnah und übersichtlich mit konkreten
Tipps, Flussdiagrammen und Tabellen werden die Inhalte der klinischen
Hämotherapie vermittelt. Es gibt auch ein Extrakapitel zur autologen
Bluttransfusion sowie zu Bluttransfusion bei Kindern. Zitat aus dem Geleitwort
von Prof. J. Biscoping: „Außer dem notwendigen Grundlagenwissen für transfusionsmedizinisch
tätige Ärzte(...) finden auch pathophysiologische Erörterungen den notwendigen
Raum, den sie zur rationalen Planung der Transfusionstherapie benötigen“. Das hat
es vor dem Erscheinen des Buches in Schriftform nicht gegeben und genau das ist
der Wert dieses Werkes. Einziger Nachteil-
leider heute nicht mehr in allen Sachlagen und Quellenangaben aktuell.
Im Detail : Die rechtlichen Rahmenbedingungen der damaligen
Situation sind kurz und prägnant geschildert. Zusätzlich ist die Umsetzung der
rechtlichen Vorgaben in die Praxis erläutert. Die für Kliniker schwer
verständlichen Besonderheiten der Blutgruppenserologie werden kurz und
verständlich erläutert-Wie lange dauert die Blutgruppenbestimmung? Warum ist
der Antikörpersuchtest nur von begrenzter Gültigkeit? Was unterscheidet die
Blutprodukte, die im Notfall geliefert werden von denen die bei dringlicher
Indikation bereitgestellt werden? Die
verschiedenen Blutgruppensysteme (AB0, Rhesus, Kell, Duffy, etc.) und ihre
klinische Bedeutung werden so behandelt, dass sie der Kliniker versteht. Die
verschiedenen Blutkomponenten mit den verschiedenen Eigenschaften wie Lagerungsanforderung,
Haltbarkeit und klinisch relevante Anwendungsbestimmungen fehlen ebenso wenig
wie Empfehlungen zu Dokumentation- und Überwachung des Patienten. Unerwünschte
Transfusionsreaktionen sind mit ihrem klinische Bild, ihrer Ursache, Therapie
und Prävention auch tabellarisch kurz und präzise in gebührender Bedeutung
behandelt. Im speziell klinischen Teil werden die physiologischen Grundlagen
der perioperativen Anämietoleranz mit ihren Bedeutungen für die klinischen
Situationen, in denen Bluttransfusionen notwendig werden behandelt- auch für
autologe Blutprodukte. Hämostaseologische Störungen im perioperativen Bereich
werden systematisch aufgearbeitet hinsichtlich ihres eher hereditären,
erworbenen und thrombophilen Charakters. Die Organisation und Indikationen von
Notfall und Massivtransfusion, ihrer Durchführung und Begleitpathologien sind klinisch
von uneingeschränkter Gültigkeit. Als besonders wertvolle Seltenheit wird der
perioperativen Hämotherapie bei Kindern und der Hämotherapie bei Zeugen Jehovahs
jeweils ein eigenes Kapitel gewidmet- Gebiete, die auch von erfahrenen
Klinikern mit Unwohlsein bearbeitet werden- nicht mehr nach der Lektüre dieser
Seiten. Nahezu ein Drittel des Buches nimmt der Themenkomplex der Fremdbluttransfusions-Vermeidung
ein- alle Techniken werden ausführlich erläutert und in ihrer praktischen
Durchführung detailliert beschrieben. Das
Buch schließt mit der rationalen Planung des perioperativen Hämotherapiekonzepts-
ein Thema, das heutzutage als „Patient Blood Management“ unter neuem Namen aktuelle Diskussionen auslöst-
hier aber bereits vor mehr als 8 Jahren bereits vorgestellt worden ist.
Fazit
Insgesamt
ein sehr gut lesbares, kurzes und prägnantes Werk für den Kliniker. Auch nach 8
Jahren ist es noch lesenswert und nur wenige Kapitel wie das der gesetzlichen Rahmenbedingungen
wären grundlegend neu zu konzipieren. Bei den anderen müssten die bestehenden
Inhalte durch neue Literaturzitate neu begründet werden. Insgesamt also ein immer
noch lesenswertes, weil klinisch relevantes, immer noch gültiges und
verständliches Werk für den klinisch tätigen Arzt im perioperativen
Behandlungsarm.
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Empfehlung/Bewertung
Wegen der
wünschenswerten neuen Auflage, die IAKH Empfehlung daher nur 3 von 5
möglichen IAKH-Tropfen