Aufruf zur Etablierung von elektronischen Absicherungssystemen der Transfusion

Vickers M et al. We should implement electronic blood management systems across the UK to improve blood transfusion safety! BMJ 2025;389:r700

Anlässlich des Berichts der britischen Behörde IBI (Infected Blood Inquiry), die die Nachfolgen der HIV Epidemie in den 80er Jahren aufgearbeitet hat, erschein im British Medical Journal ein Editorial, das für die Hämotherapie auch hierzulande so wegweisend ist, dass die IAKH im Juni einen offenen Brief an das Bundesgesundheitsministerium, den AK-Blut und die Bundesärztekammer verfasst hat.

Wesentlich sind die Schlussfolgerungen der IBI aus der damaligen Welle von HIV Übertragungen durch Transfusionen, die Vickers et al. aufgriffen und eigens herausstellten- nämlich die Notwendigkeit den heutigen Risiken der Anwendung von Bluttransfusionen zu begegnen, um ähnliche Schäden für die Patienten von heute durch Fehlanwendungen und Nichtbeachtung von restriktiven Transfusionsempfehlungen zu verhindern. Denn wenn auch die produktimmanenten Risiken wie Übertragung von Infektionen gering sind, ereignen sich nachweislich Anwendungsfehler (siehe SHOT-Serious Hazards of Blood Transfusions). Fehlanwendungen, inkompatible Verwechslungen und Übertransfusionen können durch elektronische Softwareprogramme wirksam verhindert werden. Diese Techniken sind dadurch mit 20 brit. Pfund pro Patient bereits ab dem zweiten Jahr nach Implementierung kostensparend.

Die Autoren schließen das Editorial: "Transfusion in the UK is safe, but there are opportunities to improve its safety and protect patients. The solutions are clear, intentions are good, so we now need delivery."

Denn auch in den UK ist noch keine Technik flächendeckend im Einsatz, um unsere Patienten zu schützen. Die IAKH hat deshalb die Unterstützung bzw. die Forderung nach Einführung der verfügbaren Anwendung-Absicherungssysteme auch für Deutschland gefordert.

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Pubmed

Für Sie gelesen von Th. Frietsch

 

 

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