Aussetzung des Kapitels für Humanalbumin der Querschnittsleitlinien der BÄK

Leitlinien sind durch die Beiträge und Mitarbeit von Prof. Boldt aus Ludwigshafen überarbeitungspflichtig

Ärzteblatt 10. Januar 2011: Infolge der Feststellung eines sehr gravierenden wissenschaftlichen Fehlverhaltens durch den Mitautor, Prof. Dr. J. Boldt, ist die wissenschaftliche Evidenz des Kapitel 5 der Querschnitts-Leitlinien zur Therapie mit Blutkomponenten und Plasmaderivaten zweifelhaft. Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesärztekammer hat die Zusammenarbeit mit diesem Verfasser mit sofortiger Wirkung beendet. Sowohl durch die Mitarbeit als auch in die Bewertung von Humanalbumin einfließenden Publikationen zum Vergleich von Humanalbumin und Hydroxyäthylstärkelösungen (HAES) dieses Mitautors könnten die ausgesprochenen Empfehlungen sachlich in potenziell
nicht angemessener Weise beeinflusst worden sein. Die Überrarbeitung des Kapitels ist bereits in Arbeit.

Für die Kliniker bleibt nach gegenwärtigem Kenntnisstand eine Unsicherheit bei der differenzialdiagnostischen Entscheidung zur therapeutischen Anwendung von HAES und Humanalbumin. Allerdings wird entgegen pressewirksamen Mitteilungen im Spiegel die Sicherheit und Unbedenklichkeit der HAES-Produkte im bekannten Rahmen noch nicht offiziell angezweifelt. 

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