Wir sind betroffen über den Tod unseres Freundes und ehemaligen Mitgliedes Prof. Hans Gombotz. Nach schwerer Krankheit ist er am 13.9.2021 verstorben. Wir verlieren einen herausragenden Wissenschaftler, einen exzellenten Arzt, einen streitbaren Kollegen und ein über viele Jahre aktives Mitglied der IAKH.

Prof. Gombotz ist in der Steiermark aufgewachsen, hat in Graz studiert und promoviert und sich auf die Anästhesie und Intensivmedizin fokussiert. Ab 2001 war er Chef der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin am Landesspital in Linz. Er war lange Zeit Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesie und Intensivmedizin. Bereits sehr früh hat sich Prof. Gombotz für ein aktives Blutmanagement engagiert. Er war ein Gründungsmitglied der NATA und hat sich für die wissenschaftlichen Grundlagen und die klinische Umsetzung des PBM sehr aktiv eingesetzt. Unter anderem hat er mit einer hervorragenden Benchmarkstudie Kliniker vieler Fachbereiche aber auch die Politik für dieses Thema sensibilisiert. Er war ein Wegbereiter für die Umsetzung des PBM in der Europäischen Union und war Chairman des PBM-Projektes bei der Europäischen Kommission. In zahlreichen Publikationen und Fachbüchern hat er sich mit dem Blutmanagement auseinandergesetzt und für dessen Verbreitung geworben (Lehrbuch Patient Blood Management). Vor drei Jahren hat er für seine bahnbrechenden Arbeiten zum PBM den President`s Award der SABM erhalten.

Neben seinen Aktivitäten in der NATA und in der IFPBM (als Mitglied des Stiftungsrats) war er lange als aktives Mitglied und erfolgreich als Kongresspräsident der IAKH aktiv. Er war streitbar und hoch engagiert, dabei offen für Neues, humorvoll und immer bereit, sein Wissen weiterzugeben. Mit Hans Gombotz verlieren wir einen empathischen Kliniker und Wissenschaftler und vor allem einen guten Freund.

Er hinterlässt eine große Lücke. Die Medizin braucht solch engagierte Kliniker und exzellente Hämotherapeuten.

Jochen Erhard, Arnulf Weiler-Lorentz

Thomas Frietsch für den Vorstand der IAKH