Fib-PPH- Der prä-emptive Einsatz von Fibrinogen bei drohender postpartalen Blutung

Br J Anaesth. 2015 Apr;114(4):623-33 AJ Wikkelsö et al. Pre-emptive treatment with fibrinogen concentrate for postpartum hemorrhage: randomized controlled trial

Bei der ersten multizentrischen kontrollierten Studie zur Gerinnungstherapie der akuten postpartalen Blutung, der  FIB-PPH (Fibrinogenkonzentrat zur pre-emptiven Therapie der postpartalen Blutung)  wurde Frauen, die 24 h nach der Geburt schwere Blutungen haben, früh (prä-emptiv) randomisiert Plazebo (100ml Nacl) oder eine Einzeldosis 2g Fibrinogen, ungeachtet ihres FIB-Spiegel und dem Koerpergewicht verabreicht.  Der mittlere Blutverlust war 1,5 l. Die Firbinspiegel waren zu Beginn nicht pathologisch erniedrigt, nur in der Studiengruppe für 15 min erhöht, nach 4h und 24 h nicht mehr unterschiedlich. Die Transfusionsbedarf an Erythrozytenkonzentraten war nicht unterschiedlich, die Sterblichkeit und die Thromboembolierate waren vergleichbar, genauso wie der Schweregrad der Blutung. Leider waren schwerste und stärkste Blutungen nicht eingeschlossen worden, da eine schriftliche Studieneinwilligung erforderlich war. Trotz allem kann meines Erachtens an bestehenden Empfehlungen zur Therapie der PPH festgehalten werden ( Curr Opinions Anesth 2014, 27/3,27(3), June 2014, p 267–274 Girards et al) , vor allem weil die Therapie bei schweren Fälle verhindert, dort wirksam ist und keine thromboembolische Risiken zu haben scheint. 

 

Zu den Pubmed-Links von Studie (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25586727) 

T. Frietsch

Vorsitzender der IAKH e.V.

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