Welche Thrombelastometrie-Parameter zeigen die trauma-induzierte Koagulopathie an ?

Veigas PV, Callum J et al. A systematic review on the rotational thrombelastometry (ROTEM®) values for the diagnosis of coagulopathy, prediction and guidance of blood transfusion... Scand J Trauma 2016;24:114-128

Rotationsthrombelastographie verspricht die Therapiesteuerung bei Dilutions- und traumainduzierter Koagulopathie mit Auswirkungen auf das Überleben der Patienten zu verbessern. Dafür gibt es aber bisher keine eindeutigen Belege in Form von kontrollierten Studien. Welche Rotem®-Parameter sind überhaupt geeignet dafür? Die von den kanadischen Autoren aus Toronto veröffentlichte systematische Aufarbeitung von 13 Observationsstudien bei 2835 Patienten hatte das sinnvolle Ziel erst einmal die Parameter festzulegen, die den bislang nicht existierenden Studien als Studienziele dienen sollen.

Die Rotem®-Tests „Extem" und „Fibtem“ mit den Parametern CA (clot amplitude) nach 5 min und 10 min, sowie die MCF (maximal clot firmness) haben sich in allen bisherigen Beobachtungen übereinstimmend als geeignet erwiesen in Transfusionsalgorithmen die Therapiesteuerung anzuzeigen. Die Diagnose der Hyperfibrinolyse war mit einer höheren Sterblichkeit assoziiert. 

Obwohl der Zweit- und Drittautor einen Interessenkonflikt mit dem Thema haben könnte, sind die Resultate der Datenanalyse glaubhaft. Zum einen, weil sie sich zunächst einmal in kontrollierten Studien als belastbar erweisen müssen. Zum anderen aber auch, da die nur mittelmäßige Datenqualität sowohl hinsichtlich der Untersucher und Firmenbias, als auch der diagnostischen Präzision nicht verbessert werden kann. Aber nun sind vorerst einmal die Grundvoraussetzungen für aussagekräftige Studien zum Thema geschaffen.

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