Iatrogene Hämodilution und Volumenstatus: Die Ungenauigkeit des Transfusionstriggers

Perel A. Iatrogenic Hemodilution: A possible cause for avoidable blood transfusions? Crit Care. 2017 Nov 25;21(1):291. doi: 10.1186/s13054-017-1872-1.

Die Unschärfe des Transfusionstriggers, wenn er am Hämoglobinspiegel ausgerichtet ist, wird durch iatrogene Hämodilution weiter vergößert. Dieser Umstand erregt jetzt endlich die Aufmerksamkeit auch der Fachzeitschriften. In einem Editorial von Critical Care wird dieser Umstand jetzt zu Recht in Bezug zu restriktiven oder liberalen Transfusionsstrategien gesetzt. Eine Ausweitung des Volumenstatus und eine begleitende Reduktion des Hämatokrits um ein Drittel ist inm septischen Schock die Strategie namens Goal-Directed-Therapy(GDT), die erklärt warum ein hoher Anteil dieser Patienten transfundiert werden.  In diesem Artikel stellt der Autor überzeugend dar, dass wenn der Hämoglobinwert bei 8g/dl gehalten wird, aber die Volumen"substitution" liberal nach den Grundzügen des GDT infundiert wird, doppelt so häufig transfundiert werden muss. Damit ist dann auch ein höherer Blutverlust assoziiert. Wird hingegen ein Volumenmonitoring (plethismographische Pulsdruckvariabilität) verwendet, sinkt die Morbidität, während höhere Hämoglobinwerte bei reduzierter Transfusionsmenge erzielt werden!

Ein sehr nützlicher, lesenswerter und sinnvoller Artikel in einer Sache, die wir aus Unbequemheit aus den Augen gelassen haben!

Pubmed

Für Sie gelesen von T. Frietsch

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