Vasovagale Reaktionen bei der Blutspende

Fisher SA et al.. Interventions to reduce vasovagal reactions in blood donors: a systematic review and meta-analysis.Transfusion Medicine 2016;26:15-33.

Spenderreaktionen bei Blutspenden sind gar nicht so selten, wurden aber bislang immer als notwendig und unvermeidbar hingenommen. Ob die auftretenden Spenderreaktionen mit den Nebenwirkungen beim Empfänger in Verbindung gebracht werden können ist unklar (so zum Beispiel die schlechtere Verträglichkeit von Thrombozytenkonzentraten und die erhöhte Inzidenz von Spendezwischenfällen bei Apheresekonzentraten (siehe Daura et al., wir renzensierten). Vagovasale Reaktionen gehören vermutlich zu den häufigsten und ursächlichsten Reaktionen, die bei einer Blutspende auftreten. Laut einer aktuellen Arbeit in Vox Sang 1 auf eine Million Spenden als Früh und 0,1 als Spätreaktion, hauptächlich bei Apherese. Welche Bedeutung sie haben und wie sie verhindert werden können...

Die Autoren sind der offensichtlich relevanten Frage nachgegangen, inwieweit vasovagale Reaktionen bei Blutspendern vorkommen, welche Relevanz sie haben und insbesondere wie sie verhindert werden können.

Dazu wurden 16 vergleichende Studien rückwirkend bis März 2015 als Metaanalyse ausgewertet. 

5 Studien (mehr als 12 tsd. Patienten) haben sich mit einer verbesserten Hydratation vor der Spende befasst (0,5 bis 1Liter Wasser trinken 15-30 min vor Spende) , 8 Studien (3500 Patienten) mit vermehrter Muskelanspannung (eine Methode zur wechselnden willkürlichen Anspannung von Arm, Bein und Bauchmuskeln) und eine Studie mit der Kombination von beiden und zusätzlich Coffein, audio-visuellen Reizen und sozialer Unterstützung.

Eine gute Hydratation erschien als beste Prävention zur Verhinderung vasovagaler Rekationen unter der Blutspende. Die Muskelanspannung schien keinen Effekt zu haben, ebenso wie die weiteren genannten Interventionen. Die Datenlage war den Autoren jedoch insgesamt noch nicht ausreichend, um ein abschließendes Statement zu ermöglichen.

 

 

PubMed

Rezensiert von Jochen Erhard 

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