Sind Neugeborene indolenter oder vulnerabler, was die postpartale Anämie angeht? Müssen Neonaten liberaler oder restriktiver transfundiert werden? Die bisherige Datenlage war extrem zwiespältig. Nun hat eine Metaanalyse gezeigt, dass bei 60 verfügbaren, darunter 16 randomisierten Studien kein Vorteil der liberalen Strategie nachweisbar war.

Es ergab sich weder ein Vorteil bezüglich der 24h-Sterblichkeit noch für die Inzidenz der Sepsis, der nekrotisierenden Enterokolitis, der Frühgeborenen-Retinopathie, der chronischen Lungenerkrankung oder der Ventrikelblutung.  In der Tabelle 1 der Orginalpublikation sind die unterschiedlichen Risiken (RR) von randomisierten und nicht-randomisierten Studien aufgeführt.

Wieder einmal sind es kanadische Kollegen, die uns in dieser Diskussion mit der aktuellen Datenlage weiterhelfen. Und wieder einmal sind große randomisierte Studien zum Thema und zur Identifikation von Subgruppen notwendig, die uns aufzeigen, bei wem eine liberale Transfusionsstrategie vielleicht doch angebracht ist.

Pubmed

Rezensiert von T. Frietsch