Tranexamsäure für die postpartale Blutung- die Cochrane-Meta-Analyse

Shakur H et al. Antifibrinolytic drugs for treating primary postpartum haemorrhage. Cochrane Database Syst Rev. 2018 Feb 20;2:CD012964. doi: 10.1002/14651858.CD012964

Intravenöse Tranexamsäure für die postpartale Blutung ist effektiv, wichtig und sicher:

Eine jüngste Cochrane Analyse untersuchte die vorliegende Evidenz für den intravenösen Einsatz bei Frauen mit postpartaler Blutung. Dabei waren hauptsächlich die qualitative hochwertigen Daten der multizentrischen WOMAN-Studie relevant, da sie zu 99%  die Daten der Analyse  aus 21 Ländern weltweit lieferte (über 20 000 Patientinnen).  

Intravenöse Tranexamsäure TXA reduziert das Risiko an der PPH zu versterben um 19% (risk ratio (RR) 0.81, 95% confidence interval (CI) 0.65 - 1.00; Daten aus 2 RCT, n= 20 172).

Die Zeitverzögerung, mit der die TXA verabreicht wurde, war bedeutend:  (unter 1 h nach Beginn der Blutung = RR 0.80, 95% CI 0.55 to 1.16; innerhalb einer bis 3 h = RR 0.60, 95% CI 0.41 to 0.88; mehr als 3 h = RR 1.07, 95% 0.76 to 1.51; test for subgroup differences: Chi² = 4.90, df = 2 (P = 0.09), I² = 59.2%)- nach drei Stunden also nicht mehr effektiv.

Die Morbidität, Transfusionsrate, Hyterektomierate und die Inzidenz von Thromboembolien/Gefäßverschlüssen war nicht von der TXA-Applikation abhängig, aber die Notwendigkeit für Relaparotomien war unter TXA reduziert (RR 0.64, 95% CI 0.49- 0.85).  

Heißt für uns Kliniker: Keine Hemmungen auch frühzeitig, gemäß der Leitlinien, Tranexamsäure einzusetzen (siehe auch unsere Literaturrezension Lier H et al).

Weitere Literatur: Zum Risiko der Thromboembolie (TE) gibt es noch eine weitere interessante und aktuelle schwedische Datenbankanalyse von Thurn et al in Thromb Res 2018, in der die Rate an TE mit der Anzahl der gegebenen Blutprodukte (haupsächlich EK) drastisch ansteigt.  

Pubmed

Für Sie gelesen von T. Frietsch

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