Blutungen unter Rivaroxaban-was tun?

Koscielny J, Beyer-Westendorf J, von Heymann C, et al. Blutungsrisiko und Blutungsnotfälle unter Rivaroxaban-peri-interventionelles Hämostasemanagement. Haemostaseologie 2012;32:287-293

Rivaroxaban, ein neuer oraler direkter Xa-Antagonist, ist seit 2008 zur Thromboseprophylaxe nach großen orthopädischen Engriffen und seit 2011 zur Embolieprophylaxe bei Vorhofflimmern bzw. Zur Therapie bei der tiefen Venenthrombose zugelassen.

Die Übersichtsarbeit von Koscielny und Kollegen gibt Handlungsanweisungen, wie der behandelnde Arzt im Falle von Blutungen unter dem langwirksamen Antikoagulanz verfahren sollte. Es wird klar aufgeführt, wann und welche Laboranalysen durchgeführt, für wen und für wie lange das Medikament abgesetzt werden kann und wie sich in der Abwesenheit eines Antidotes die Blutung stillen lässt.

Ein allgemeiner Algorithmus zum Blutungsmanagement, praxisnahe Empfehlung zur hämostaseologischen Vorbereitung der elektiv- wie Notfall-Operation ebenso wie zur Therapie leichter und massiver Blutungen werden in Anbetracht der auch in der Blutverlustsituation weiterhin gegebenen Thrombosegefahr gegeben. Im ersten Schritt des Algorithmus wird nach Schwere der Blutung (leicht, mittelschwer bis schwer, lebensbedrohlich) unterschieden und für die beträchtlichen zwei Blutungsgrade die Gabe von Erythrozytenkonzentraten, gefrorenes Frischplasma, Tranexamsäure und letztendlich auch Prothrominkomplex PPSB empfohlen.

Insgesamt eine sehr lesenswerte-weil praxisnahe Übersicht, wobei die Autoren lobenswerter Weise die Verunsicherung der Kliniker in der täglichen Praxis im Augenmerk hatten. 

 

T. Frietsch

 

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