Die Lagerungsdauer der Erythrozyten verringert die Effektivität

Rydén J et al. A longer duration of red blood cell storage is associated with a lower hemoglobin increase after blood transfusion: a cohort study. Transfusion. 2019 Jun;59(6):1945-1952.

Der Lagerungssschaden von Erythrozyten ist unbestritten, nur ob er klinisch relevant ist, wird kontrovers diskutiert.Die Vitalität und der 2,3-DPG Gehalt und damit die Sauerstofftransportkapazität sinkt, die Deformierbarkeit und damit die Fließeigenschaften verschlechtern sich (siehe Übersicht in Pubmed).

Trotzdem haben die meisten Outcomestudien bei Kindern und Erwachsenen nicht eindeutig nachweisen können, dass ältere Konserven weniger geeignet sind als frischere Erythrozytenkonzentrate (EK). Damit wären auch erhebliche logistische Probleme verbunden, schafft man es in vielen Ländern schon kaum mit einer Lagerungsdauer von 42 Tagen, den Bedarf zeitgerecht zu decken.

Nun hat eine schwedische Arbeitsgruppe etwas ganz einfaches und logisches nachgewiesen: Die Anzahl der wirksamen und funktionierenden Erythrozyten eines gelagerten Konzentrats nimmt ab und der Hämoblobinspiegel der Empfänger steigt weniger an, je länger die Konserve im Kühlschrank war. Aber ist es relevant? ...

In einer Kohorte von nicht-blutenden Patienten mit Myelodysplasie hatten die Autoren im Karolinska-Universitätskrankenhaus, Stockholm, die verabreichten EKs je nach Lagerungsalter in Kategorien zu Tagesschritten eingeteilt: frischer als 5T (11,4%), 5 bis 9T(29,1%), 10 bis 19T(37,6%), 20 bis 29T (16,4%) oder älter als 30T (5,5%)(Angaben in Klammern sind die prozentualen Anteile an allen verabreichten EKs(s.u.), welches näherungsweise auch bei uns das normale Altersspektrum der EKs darstellt).

Bei 225 Patienten im höheren Alter (Mean 72J, SD64-78) waren 3399 Verabreichungen zu dokumentieren, bei dem die Blutproben entsprechend der Vorgaben entnommen worden waren (per Protokoll im Zeitraum frühestens 2 Tage vor der Transfusion und innerhalb 28 Tage danach, wirklich im Mittel 7,8 h vorher und95,3h (3,97 Tage) danach). Transfundiert wurde ein EK bei einem mittleren Hämoglobinspiegel von 8,89g/dl. Im Mittel für alle Patienten war der Hb um 0,93 g/dl auf 9,82 g/dl am angestiegen.

Je älter die Konserven waren, desto geringer war der messbare Anstieg des Hämoglobinspiegels: im Vergleich zu Konserven, die frischer als 5T waren steigerten den Hb-Spiegel des Patienten um 11,4%), 5 bis 9T(29,1%), 10 bis 19T(37,6%), 20 bis 29T (16,4%) oder älter als 30T (5,5%)(Angaben in Klammern sind die prozentualen Anteile an allen verabreichten EKs(s.u.), welches näherungsweise auch bei uns das normale Altersspektrum der EKs darstellt).

 

Pubmed

Für Sie gelesen von Th. Frietsch

 

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