Eisenpräparate im Vergleich- Sicherheit, Kosten und Effektivität

Akan A et al. Systematic review with network meta-analysis: comparative efficacy and tolerability of different intravenous iron formulations for the treatment of iron deficiency anaemia ...Aliment Pharmacol Ther. 2017 May;45(10):1303-1318.

Die präoperative Anämie gehört korrigiert, sonst ist das Operationsrisiko , die Rate an Komplikationen , INfektion und Transfusionen erhöt und das Outcome schlechter.

Aber das orale Eisen ist zu niedrig dosiert, wird schlecht vertragen und bewirkt meist nichts bei den schwer kranken Patienten, die es dringend brauchen. Die intravenösen Präparate sind teuer und mit einer Rote-HAnd-Warnung des BMG versehen worden. Von der Zeit der Dextrangebundenen Eisenpräparate sind die schweren allergischen Reaktionen noch in Erinnerung. Da ist guter Rat teuer.

Jetzt hat eine Meta-Analyse die Effektivität und Sicherheit aller verfügbaren intravenösen gegen orale Eisenpräparate getestet. Studien mit hohem BIAS wurden ausgeschlossen. Übrig blieben 5 kontrollierte Studien mit 1146 Patienten und chronisch-entzündlicher Darmerkrankung. Verglichen wurde orale Eisenpräparate mit Eisencarboxymaltose, Eisensucrose und Eisenisomaltose. Der Eisenbedarf wurde mit der Ganzoni-Formela[Eisendefizit (mg) = body weight (kg)] x [Ziel-Hb - actueller Hb (g/dL)] x 2.4 + 500 mg. Einzeldosen waren für Eisencarboxymaltose 1,0g über 15 min einmal wöchentlich, Eisensucrose und Eisendextran 100–200 mg infundiert über ca. 1 h  3x wöchentlich und Eisenisomaltose 20 mg/kg BW infundiert über ca. 15–30 min 3x wöchentlich  .

Wie erwartet stellte sich die bei uns zugelassene Eisencarboxymaltose als das effektivste Eisenpräparat mit den wenigesten Nebenwirkungen heraus: Im Vergleich zu oralen Präparaten [OR=1.9, 95% CrI: (1.1;3.2)]. Am zweiteffektivsten war Eisensucrose[OR=1.3, 95% CrI: (0.79;2.2)], dann Eisenisomaltose [OR=1.4, 95% CrI: (0.8;2.1)]und am wenigsten effektiv waren orale Präparate.

Zur Sicherheitsanalyse der intravenösen Präparate wurden gepoolte Daten von 1746 Patienten auch von Beobachtungsstudien analysiert; Relevante Nebenwirkungen traten in 12.0%, 15.3%, 12.0%, 17.0% für Eisencarboxymaltose FCM, Eisensucrose IS, Eisendextran IDX und Eisenisomaltose ISM. Ernste Zwischenfälle (serious adverse event (SAE)) traten pro intravenösem Präparat je einmal auf. 

Betrachtet man die leichten Mehrkosten des effektivsten Präparats (Im Vergleich für 500 mg intravenöses Eisen ca 190€ FCM, 82–105€ für IS, 181€ für ISM und 83–94€ für IDX) werden sie durch die einfache, effektive  und sichere Anwendung bei weitem aufgehoben. 

Pubmed

Für Sie gelesen von T. Frietsch

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