Eisentherapie und Infektionsrisiko

Shah AA et a. Risk of Infection Associated With Administration of Intravenous Iron: A Systematic Review and Meta-analysis. JAMA Netw Open 2021 Nov 1;4(11):e2133935.

Eisenmangel behindert die Anikörperbildung von T-und B-Zellen bei Entzündungen. Intravenöses Eisen erreicht höhere freie Eisenspiegel, die aber zum geförderten Pathogenwachstum und Hemmung von T-Zell- wie Neutrophilen-Funktion führen können. In einer Meta-Analyse des offenen JAMA Netzwerks haben Shah et al herausgefunden, ob die Befürchtungen hinsichtlich der erhöhten Infektionsgefahr nach intravenösen Eisenapplikationen ihre Berechtigung haben oder nicht. 

Sie schlossen darin ca 154 Studien mit knapp 33 000 Patienten ein. 

Intravenöses Eisen steigerte den Hämoglobinspiegel um ca. 0,57 g/dl (95% CI, 0.50-0.64 g/dL; I2 = 94%) und verringerte die Transfusionswahrscheinlichkeit (RR, 0.93; 95% CI, 0.76-0.89; I2 = 15%).

Im Endeffekt war die intravenöse Verabreichung von Eisenpräparaten mit einem leicht erhöhten Infektionsrisiko im Vergleich zu oralem oder keiner Eisentherapie verbunden (RR, 1.17; 95% CI, 1.04-1.31; I2 = 37%; moderate certainty of evidence). Einzeldosis oder Dosisrepetition waren gleichermaßen mit diesem Outcome vergesellschaftet. Ein Effekt auf die Mortalität oder die Verweildauer im Krankenhaus gab es dahingegen nicht.

Ein begleitendes Editorial von Deborah Rund bemerkt richtigerweise, dass methodisch bedingte Schwächen wie die zum Teil fehlende Kontrollgruppe bei den Studien (ein großer Anteil renaler Anämien und Dialysepflichtigen), die unscharfen und variablen Infektionsnachweise sowie den gemeinsamen Einschluss von vermutlich mangelernährten Patienten in Entwicklungsländern wund auch Industrienationen. Eine saubere RCT.Studie mit gut definiertem und untersuchten Infektionsendpunkt fehlt zur letztendlichen Klärung dieser wichtigen Frage fehlt also noch immer

Pubmed (Free Full Text)

Für Sie gelesen von Th. Frietsch

 

 

 

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