Der Einsatz von EPO und Co. in England/UK  bei malignominduzierter Anämie kann kosteneffektiv sein, wenn sie gemäß den gültigen Zulassungen und Empfehlungen angewandt werden. Diesen Schluss zogen die Autoren einer Literaturanalyse verschiedener amerikanischer Studien, die den amerikanischen Leitlinien zufolge eingesetzt doch einen klinischen Vorteil ergaben, betrachtete man die Kosten für Lebensqualität (20 000- 35 000 € pro QALY) und die anämieabhängigen Outcomes. Ob Erythropoetin und Darbepoetin das Überleben verlängern bzw. weitere Outcomeparameter verbessern können, bleibt weiterhin unsicher.  Bei der Analyse von Überleben und Nebenwirkungen waren die Konfidenzintervalle zu groß um eine Signifikanz zu erlauben. Die Anwendung von ökonomischen Beurteilungsmodellen (Base-case incremental cost-effectiveness ratios (ICER)) ergab Einsparungen im Vergleich zu den in England teureren Blutprodukten berechnet. Da bei uns die Blutkonserven wesentlich billiger sind und deren Komplikationen meist nicht mitgerechnet werden, ist der Einsatz von EPO in Deutschland gemäß der vorliegenden europäischen Richtlinien weiterhin nicht unumstritten.

T. Frietsch