Extrem alte gegen frische Konserven- eine Zweitanalyse der INFORM-Studie

Cook RJ et al. Red blood cell storage and in-hospital mortality: a secondary analysis of the INFORM randomised controlled trial. Lancet Haematol. 2017 Nov;4(11):e544-e552. doi: 10.1016/S2352-3026(17)30169-2. Epub 2017 Oct 8.

Eine sekundäre Analyse der INFORM -Studie (wir berichteten) über den Einfluss der Lagerungsdauer auf alle  Patientengruppen (Hochrisikochirurgie, Intensiv- und Malignompatienten), die vor einem Jahr in NEJM von Gheddle et al. veröffentlicht wurde- und keinen Einfluss auf das Outcome nachwies, untersuchte nun ausschließlich den Einfluss der "uralten" Konserven dieser Studie über einer Lagerungsdauer von 35 Tagen auf dasselbe Patientengut.

Ein Fünftel des Kollektivs der Orginalstudie (n=4480 (18%)) wurden ausschließlich mit Konserven therapiert, die länger als 35 Tage gelagert waren; 1392 (6%) mit Koserven , die kürzer als 8 Tage gelagert waren und der Rest (n=18 854 (76%)) mit einer mittleren Lagerungsdauer ( im Median 11 Tage (6-20 Tage)).

Exposition mit alten Konserven über einer Lageunugsdauer von 35 Tagen war im Vergleich zu der Gruppe mit den frischesten Konserven nicht assoziiert mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit im Krankenhaus zu versterben (hazard ratio 0·94, 95% CI 0·73-1·20, p=0·60; im Gesamtkollektiv: 0·91, 0·72-1·14, p=0·40). Auch im Vergleich zum Studienkollektiv, die mit Konserven mittlerer Lagerungsdauer versorgt wurden, war kein UNterschied festzustellen (HR 0·92, 0·74-1·15, p=0·48; im Gesamtkollektiv: 0·90, 0·73-1·10, p=0·29).

Obwohl keine Studie mit primärer Zielsetzjng, die Folgen der Transfusion mit den ältesten Konserven gegenüber den frischesten Konserven zu vergleichen, ist im Zusammenhang mit den anderen Studien (ABLE und TRANSFUSE) wohl vorerst unzweifelhaft, dass für die meisten unserer Patienten das Konservenalter keinen EInfluss auf den BEhandlungserfolg hat.

Pubmed

Für Sie gelesen von T. Frietsch 

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