Daten zum Faktor 7a- Off Labeleinsatz

Zatta et al. The Australian and New Zealand Haemostasis Registry: ten years of data on off-licence use of recombinant activated factor VII. Blood Transfus 2014; 2014 Jun 5:1-14. doi: 10.2450/2014.0260-13. [Epub ahead of print]

Zatta et al. haben bei beinahe 3500 Patienten den off-label Einsatz von aktiviertem Faktor 7 retrospektiv analysiert. Die Anwendungen waren zum Großteil in der Herzchirurgie, sonstige Chirurgie (18%), Trauma (13%), Lebererkrankung (8%) und Geburtshilfe (6%). Es wurden in 77% Einzeldosen von 91ng/kg Körpergewicht verabreicht. Die Autoren haben herausgefunden, dass die Sterblichkeit strikt mit dem pH korreliert- unter einem pH von 7,1 war die Mortalität 81%. 17% aller Patienten erlitten thromboembolische Komplikationen. Der erwünschte Erfolg, die Blutstillung, trat in 74% ein und die 28-Tage -Mortalität war nur 29%. Der Therapieerfolg war statistisch streng korreliert zum pH vor Anwendung des aktivierten Faktor 7 und hing vom klinischen Kontext, in dem die Blutung stattfand ab- in der Herzchirurgie und in der Geburtshilfe sind die Erfolgsraten der Blutstillung am höchsten (über 85%bzw. 70%) und bei bekannten Koagulopathien am niedrigsten (knapp über 50%). Alle anderen Anwendungen bei Trauma, Lebererkrankung, intrakranieller Blutung, gemischt medizinischer Ursache, gemischte Chirurgie waren zu um die 60% wirksam. 

DIe Lehren aus der bislang größten Anwendungsbeobachtung des aktivierten Faktor 7 sind meines Erachtens:

1. Die Verabreichung unter einem pH von 7,1 ist nicht wirksam und sollte unterlassen werden.

2. In lebensbedrohlichen Blutungsituationen ist nach Ausschöpfung aller Alternativen eine hauptsächlich arterielle Gesamt-Thromboembolierate von um die 11% akzeptabel.

 

T. Frietsch 

 

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