Lagerungsschaden: Hämolyse durch Transfusionen in der Herzchirurgie

Karkouti K. Red Cell Transfusion-Associated Hemolysis in Cardiac Surgery: An Observational Cohort Study.Anesth Analg. 2017 Feb 17. doi: 10.1213/ANE.0000000000001807

Bei herzchirurgischen EIngriffen mit der Herzlungenmaschine sind öfter Erythrozyten hämolytisch und Thrombozyten verlieren ihre Funktion- die HLM-induzierte Thrombopathie. Dass die Hämolyse aber verstärkt ist, wenn Blut-Transfusionen notwendig werden, kann ein Hinweis auf die Vulnerabilität der gelagerten Erythrozyten sein. Das haben die Autoren um K. Karkouti nun gemessen: 

In Toronto wurden retrospektiv alle PAtienten der Herzchirurgie aus der Qualitätssicherungs-Datenbank des ersten Halbjahres 2013 ausgesucht: Von 543 erhielten 81 (15%) Erythrozytenkonzentrate, pro Patient im Mittel 1 EK(Quartilen 1-2).

Erythrozytentransfusion war unabhängig verbunden mit einer erhöhten Transferrinsättigung > 66% (als Ausdruck des Hämolyseausmaßes) aber nicht mit der Konzentration an erhöhtem freiem Hämoglobin (>18πmol/l). Das freie Hämoglob war bei nichttransfundierten Patienten wie Transfundierten erhöht (10,4% vs. 8,5%, p=0,6, n.s.). Eine erhöhte Transferrinsättigung hatten vor allem transfundierte Patienten (20,7% vs. 6,9%, p<0,001).  

Die Autoren interpretieren ihr Ergebnis als Hinweis auf die durch gelagerte Erythrozyten hervorgerufene Eisenüberladung und oxidative Gewebsschädigung. Die Vermutung, der Lagerungsschaden von Erythrozyten ist nur unterbestimmten Bedingungen in speziellen Kollektiven und Einflüssen nachweisbar und relevant, scheint durch diese Studie bestätigt.

Pubmed

 

Rezensiert von Th. Frietsch

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