Herstellung von Hyperimmunglobulin-IgG gegen Covid-19

Vandeberg P et al. Production of anti‐SARS‐CoV‐2 hyperimmune globulin from convalescent plasma. Transfusion 14 March 2021. https://doi.org/10.1111/trf.16378

Leider kann nur jeder 5. Rekonvaleszenten-Plasmaspender nach einer überstandenen Covid-19-Infektion ein hochtitriges Plasma spenden, dass nach den jüngsten Erkenntnissen (Wir berichteten) auch therapeutisch eingesetzt werden kann.

Die Isolation von IgG-Antikörpern aus diesem Plasma ermöglicht die Verabreichung gepoolter und angereicherter Immunglobulinkonzentrate mit hoch-effektiven IgG-Titern. Durch Virusinaktivierungsverfahren und der Reduktion von unerwünschten Beimengungen (z.B. IgM und IgA, Prekallikrein-Aktivator, Anti-Complement,...) kann ein Hyperimmunglobulin hergestellt werden, dass die Anforderungen an ein standardisiertes Medikament mit verlässlichen Wirkungen erfüllt. Insbesondere die Blutgruppenantikörper können niedrigtitrig gehalten werden.

Einen Bericht über die erfolgreiche Herstellung hat nun erstmalig die Autorengruppe aus North Carolina, USA von einem großen Hersteller der Immunglobuline in Transfusion veröffentlicht.

Die Plasmapherese-Spender wurden frühestens 28 Tage nach der Covid-19 Symptomatik oder positivem Testergebnis und mindestens 14 Tage nach einem erstmalig negativen Covid-19-Antigentest einbestellt. Bei weiblichen Plasmaspendern wurden HLA-Antikörper (Klassen I und II) ausgeschlossen, die von durchgemachten Schwangerschaften herrühren könnten. (HNA?)

Die veröffentlichte Produktcharakteristik der ersten 3 Batches ergab einen IgG-Titer von 1:125 +/- 50 und einen Neutralisationstiter von 1:325 +/- 75 als homogene Monomer- und Dimerstruktur ohne Fragmente und Aggregate. Der normalisierte ELISA-Titer war 1200 +/- 500 mg/ml IgG.

 

Die etwas niedrigere Neutralisierungskapazität als nach dem IgG-Gehalt zu wartende Effektivität führen die Autoren der Herstellerfirma auf den Anteil der sonst im unbehandelten Spenderplasma vorhandenen, aber im Konzentrat entfernten IgA und IgM-Bestandteile zurück.

Pubmed

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Für Sie gelesen von Th. Frietsch

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